Schwandorf Marktplatz 32
Ein 1972 von Grund auf neu erbautes Gebäude als Kaufhaus errichtet, welches 1995 zur Arco-Passage und 2009 zum Textil-Store umgestaltet wurde.
Geschichte
Albrecht Schmid ist der älteste bekannte Bärenwirt. Nach seinem Tod 1677 heiratet die Witwe Anna Catharina den aus Hagenau bei Regenstauf stammenden Ferdinand Hermann. Obwohl Kinder aus der ersten Ehe vorhanden waren, folgten Ferdinands Nachkommen als Bärenwirt. Bis 1961, fast 300 Jahre lang, sollten die Gene Ferdinands auf dem Haus bleiben. Lediglich durch weibliche Erbfolge änderte sich mehrmals der Familienname.
1815 kommt mit Thomas Hubmann ein neuer Name aufs Haus. Dessen Sohn Josef Georg sollte den Betrieb vollständig umgestalten. 1864 werden einige landwirtschaftliche Gebäude abgebrochen und eine Privatbrauerei errichtet. Bereits 1874 mußte die Brauerei erweitert werden und es wurde ein Dampfmaschinenanlage erbaut. 1881 dann die Katastrophe, Teile der Brauerei brannten ab. Anschließend wurde die Brauerei noch größer erbaut. 1896 stieß die Brauerei wieder an ihre Kapazitätsgrenzen, nun errichtete man an der Klosterstraße einen Gärkeller mit zwei Lagerkeller und Vorkeller, dazu zwei Eiskeller, Faßhalle und Faßboden. Um die beiden rund 100 Meter auseinanderliegenden Produktionsstätten miteinander zu verbinden errichtete man 1919 in luftiger Höhe eine Kupferleitung quer durch die Feuerhausgasse.
Ab 1919 konzentrierte sich die Familie auf die Brauerei. Die Taferne zum Schwarzen Bären wurde fortan verpachtet.
1961 erwarb die Gräfin Maria Theresia von und zu Arco-Zinneberg die Brauerei samt Gebäude. Der Braubetrieb wurde eingestellt und das Bier zur Abfüllung vom Betrieb in Moos/Niederbayern in die Klosterstraße angeliefert.
Von 1972 bis 1995 befand sich in dem Gebäude Schwandorfs erste Rolltreppe, die bis in das 2. Obergeschoß führte. Bis heute blieb sie die einzige ihrer Art.
Inzwischen wurde das Gebäude an eine Immobiliengesellschaft mit Sitz in Berlin verkauft.
Persönlichkeiten
- Johann Georg Hermann (geb. 6. Januar 1693, gest. 12. November 1766), er war Jesuitenprovinzial, Professor für Theologie an der Universität Ingolstadt, Schriftsteller.
- Bernhard Anton Hermann (geb. 19. Februar 1726, gest. 7. Dezember 1809) Er war Abt Maurus, letzter Prälat im Kloster Weissenoe und Visitator der bayerischen Benediktiner Kongregation, nach Aufhebung des Klosters kehrte er nach Schwandorf zurück und lebte hier als Weltpriester. Sein Grabmal befindet sich heute im Friedhof an der Wackersdorfer Straße an der Außenseite der Hubmann-Gruft
- Josef Vitus Hermann (geb. 11. Februar 1728, gest. 1. August 1781) , er war Pfarrer in Sallern bei Regensburg
- Johann Wolfgang Hermann (geb. 21. Juni 1737), er war Konventual im Reichsstift Kaisersheim.
- Franz Josef Zenger (geb. 24. Februar 1755, gest. 14. August 1830) , Er starb als Kapuzinerpater Casidoro Zenger, Benefiziat zu Paulsdorf, Prediger, Weltpriester, Schullehrer und Schriftsteller. Er errichtete 1826 einen Obelisken auf der langen Meile bei Dachelhofen.
- Joachim Zenger (geb. 13. Juli 1759, gest. 21. Juli 1826), Er war Benediktiner Pater Casimir in Weissenoe, dann Kreuzbergbenefiziat hier, Stifter des Zengerbenefiziums. Die beiden Brüder Zenger ehrte die Stadt Schwandorf 1912 mit der Nennung einer Straße, die Zengerstraße. Sie ist im Kreuzberg-Viertel parallel zur Karmelitenstraße.
- Die Familie Hubmann hat 1921 ihre Insel in der Naab für sportliche Zwecke zur Verfügung gestellt. Der Turn- und Sportverein 1880 und der Kanu-Club konnten sich dort ansiedeln. Die Stadt Schwandorf widmete 1928 die Insel mit Hubmannwöhrl. Inzwischen ist es der Stadtpark mit Spiel- und Veranstaltungsgelände.
- 1980 errichtete die Stadt Schwandorf eine Treppenanlage von der Schwefelquelle hinauf auf den Holzberg. Zur Erinnerung an die ehemalige Besitzerfamilie wurde der Weg Hubmannsteig genannt. Im Jahre 2024 wurde die Treppenanlage barrierefrei umgestaltet und ein Holzlehrpfad mit 9 Stationen angelegt.