Schwandorf Marktplatz 24
| Schwandorf Marktplatz 24 | |
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| Adresse: | Marktplatz 24 92421 Schwandorf |


Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Neubau aus dem Jahre 1969.
Geschichte
Die Taferne zum goldenen Hirschen wird bereits 1521 als Weinwirtschaft erwähnt. Erst im späteren 16. Jahrhundert entwickelte sich Bayern zu einem Bierland.
Die ersten bekannten Eigentümer sind Mitglieder der Familie Hildebrand. Die Hildebrand gehören zu den bedeutenden Geschlechtern in der Oberpfalz. Ihre Geschichte läßt sich bis zum Beginn der 14. Jahrhunderts in Regensburg nachweisen. Georg Hildebrand, der 1514 in Burglengenfeld Richter und Landsaß war, übernahm 1529 das Richter- und Kastenamt Schwandorf. Etwas später erscheint ein Hans Hildebrand als Gastgeber zum Hirschen, der dann auch das Bürgermeisteramt inne hatte.
Bis 1848 bleibt die Familie am Haus, wenn auch durch weibliche Erbfolge der Name sich ändert auf Held bzw. Nast.
Danach bemächtigten sich Güterhändler des Anwesens und zerschlugen den Gesamtbesitz. So kommt das Tafernenrecht am 1. März 1866 an das Kloster, welches fortan als Hotel-Kloster firmiert.
Die Taferne bot auch Zimmer zum Übernachten an. Der Hirschenwirt galt als Nobel - Herberge für Besucher der Stadt. Im April 1617 versuchte die Obrigkeit die katholische Religion wieder in Schwandorf einzuführen. Der erste Versuch der Installation des Pfarrers scheiterte jedoch am Wiederstand der Bevölkerung. Pfarrer Strobl blieb die Nacht über in Schwandorf und begab sich des anderen Tags nach Allersburg. Der Hildebrand gab ihm dazu ein Pferd, dem alle Eisen schlotterten und eines sogar verloren ging.
Das Verhältnis zur katholischen Kirche änderte sich bald, denn bei der Steuerbeschreibung von 1727 wird berichtet, dass der jeweilige Eigentümer des Hauses die Pflicht hat in der Karwoche den Speiswein zum Pfarrgottesdienst zu reichen. Bei der nächsten Steuerbeschreibung 1839 wurde das Reichnis bestritten, da es seit mehr als 40 Jahren nicht mehr eingefordert wurde.
1877 erwarb der Uhrmacher Johann Baptist Meiller aus Amberg das Haus. 1904 baute dessen Sohn ein weiteres Stockwerk auf und gestaltete die Fassade in der gerade aktuellen Jugendstilform. 1969 fiel das Gebäude der Spitzhacke zum Opfer und es entstand ein moderner Bau, der dem Marktplatz ein neues Gepräge gab.
Heute beherbergt das Haus die Firma Uhren-Schmuck-Juwelier Meiller.
Kunst am Bau

Beim Neubau des Gebäudes, 1969, wurde an der Traufseite ein Kunstwerk aus Metall und Stein angebracht. Es stellt ein Schmuckstück dar. Stifter sind die Geschwister Willibald Meiller und Maria Nützel.
Persönlichkeiten
- Georg Josef Held (geb. 31. Januar 1757, gest. 15. Februar 1832) seit 1778 Spitalfrühmeßbenefiziat, nebenbei betrieb er eine Bienenzucht mit ausgezeichnetem Erfolg. Im sogenannten Hirschenwirtsgarten, heute nördlicher Teil der Höflingerstraße, hielt er stets eine große Anzahl Bienenstöcke.
- Wolfgang Nast (geb. 12. September 1805, gest. 13. Februar 1856) Von der Stelle eines Religionslehrers am Gymnasium zu Regensburg und Präses der Marianischen Congregation bekam er die Pfarrei Sulzbach verliehen, ab 1849 Pfarrer und Dekan in Amberg, zudem war der 1849 und ab 1855 Landtagsabgeordneter in München
- Elise Eigner richtig Elisabeth Maria (geb. 4. März 1867) Kunstmalerin, verheiratet mit dem Kunstmaler Max Feldbauer
- Pauline Eigner-Püttner (geb. 5. März 1872, gest. 5. November 1960); Kunstmalerin und Ehefrau von Walter Püttner