Schwandorf Marktplatz 21

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Schwandorf Marktplatz 21
Adresse:Marktplatz 21
92421 Schwandorf

Das um 1577 erbaute Haus wird als Leuchtenbergisches Beutellehen bezeichnet.

Geschichte

Über das Eigentum der Leuchtenberger in Schwandorf sind wir nur unzureichend informiert. Nur eine kleine Notiz gibt uns Aufschluß, daß die Landgrafen von Leuchtenberg in Schwandorf Besitz hatten. Um 1225 verpfändet Graf Diepold der Jüngere von Leuchtenberg das Dorf Weiding und die Fischerei zu Schwandorf an einen Herrn Volkmar vor Deisingen für 20 Pfund und bevollmächtigt den Grafen von Ortenburg, die Pfänder zwischen Weihnachten und Sonntag Invocavit zurückzukaufen. Ob dieses Haus mit der Pfandsache in Verbindung steht, bleibt unklar, da zunächst 1225 die Westseite des Marktplatzes noch nicht bebaut war und in späteren Urkunden das Anwesen keine Verbindung zur Fischerei in Schwandorf hatte. Die Anwesenbesitzer mußten allerdings keine Steuern und Abgaben an die Stadt Schwandorf leisten. Dies änderte sich erst, als 1777 der Regent des Herzogtums Pfalz-Neuburg das Kurfürstentum Bayern erbte, welches zu diesem Zeitpunkt die Landgrafschaft Leuchtenberg inne hatte.

Nach den Pfarrmatrikeln besaß die Familie Sedlmeier zum Anfang des 18. Jahrhunderts das Gebäude. Die Familie übte das Bäckerhandwerk aus.

1784 folgte die Familie Gruber, die einen Kramerladen eröffnete. Kaufleute bestimmten fortan die Geschicke des Hauses. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich das Sortiment von landwirtschaftlichen Maschinen, zu Haus- und Küchengeräten, Hafnerwaren, Geschirr, Elektrowaren zu Bekleidung.

1991 erwarb ein Eisconditor das Haus, der dieses grundlegend sanierte. Seitdem bestimmt die Gastronomie den Gewerbefleiß.

Persönlichkeiten

  • Johann Christoph Einhenkel (geb. 1826, gest. 1893), Kaufmann, war Mitbegründer der protestantischen Sammelgemeinde Schwandorf und deren erster Kirchenpfleger. Unter seiner Regie kaufte die Kirchenverwaltung am 8. Juli 1870 einen Acker an der heutigen Ecke Bahnhofstraße/Augustinstraße. Auf dem Grundstück steht nun die Erlöserkirche.
  • Max Prechtl (geb. 8. April 1880, gest. 4. Oktober 1927) Elektrogeschäftsinhaber, gründet 1907 eine Kapelle, ab 1911 Stadtkapellmeister
  • Hans Prechtl (geb. 28. März 1888, gest. 1963) Musikerzieher, übernimmt 1920 die Stadtkapelle von seinem Bruder. Die Stadtkapelle wird im 2. Weltkrieg aufgelöst. Danach gründet er eine eigene Kapelle.
  • Michele de Pellegrin (geb. 25. Juni 1932, gest. 25. Mai 2019) Eisconditor, die Stadt hat ihm die Konrad-Max-Kunz-Medaille verliehen.