Schwandorf Marktplatz 28.2

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Ein 1862 mit dem Nachbarhaus vereinigtes Gebäude.

Geschichte

Als älteste Eigentümer taucht die Familie Schreger auf. Sie lassen sich bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Metzger Leonhard und dessen Sohn Paul zeichnen als Bürgermeister und Spitalverwalter.

1757 kommt mit dem Schwiegersohn Christoph Pesserl ein neuer Name aufs Haus. Da der Vater viermal verheiratet war hinterließ er ein munteres Völkchen unterschiedlicher Kinder. 1788 verkaufen die Vormünder der minderjährigen Kinder aus erster Ehe von Christoph das Muttergut an den Gastwirtssohn Georg Riedhammer aus Fronberg. Doch dem Bäcker Michael Pesserl gelingt 1799 der Rückkauf des Anwesens seiner Schwägerin.

Auch Michael Pesserl versäumte eine Erbregelung zu treffen. Erneut wurde eine Erbengemeinschaft Besitzer. Die Erbauseinandersetzung endete 1826 mit dem Verkauf des Hauses an den aus Weiden stammenden Metzger Peter Grau. Dessen Witwe veräußerte schließlich an das Königreich Bayern.

Anschließend wurde das Gebäude umgestaltet und mit dem Nachbargebäude vereinigt. Binnen Jahresfrist errichtete der Maurermeister Joseph Löll einen Neubau. Das Gebäude kostete 20.000 Florin.

Das durch eine Verwaltungsreform, unterzeichnet am 24. Februar 1862 von König Max II. Josef von Bayern, neu gegründete Königliche Landgericht Schwandorf sowie das Notariat und der Gerichtsarzt hatten hier ihre Diensträume. Der Landrichter wohnte in dem Gebäude und im Hofraum befand sich das Gefängnis.

Um 1875 zog das Notariat in die Friedrich-Ebert-Straße um.

1877 wurde die Bezeichnung Landgericht in Amtsgericht abgeändert.

1928 verlegte man das Gefängnis an die Sandstraße.

Persönlichkeiten

  • Franz Jakob Schreger (geb. 3. November 1697, gest. 21. September 1774) Benediktinerpater Odilo im Kloster Ensdorf, Volksschriftsteller
  • Josef Schmidtler, Landrichter von 1862 bis Mai 1863, verstorben
  • Benedikt Stenger, Landrichter vom 14. Juni 1863 bis 1879
  • Söllner, Oberamtsrichter von 1879 bis 1895
  • Martin Hinterwimmer, Oberamtsrichter von 1895 bis 1906
  • Richard Mayr, Oberamtsrichter von 1906 bis 1931 ,
  • Johann Baptist Seyboth, aus Neustadt/Aisch, Amtsrichter vor 1906 bis ?
  • Hans Klarmann, Oberamtsrichter von 1931 bis 1936
  • Ferdinand Michael Fauner, königlicher Notar von 1862 bis ? wohl nach Regensburg verzogen
  • Dr. Josef Maria von Baumann, (geb. 19. Januar 1810, gest. 8. Juni 1881) Bezirksarzt ab 1862 bis 1880, Er wohnte in den Anwesen Marktplatz 13, wurde in den persönlichen Adelsstand erhoben, förderte die Hebung der Obstbaumzucht, züchtete im Egelsee Blutegel für Heilzwecke, bemühte sich um die Bepflanzung des Kreuzberges und der Kreuzbergallee und sorgte sich um gesundes Wohnen in der Stadt. Die Stadt Schwandorf widmete ihm 1926 eine Straße, die Baumannstraße, abzweigend von der Wackersdorfer Straße.