Sägmühle (Gleiritsch)

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Sägmühle, nach Ortsschild rechts (2021)
Sägmühle um 1960, im Hintergrund Lampenricht
Sägmühle, Landvermessung 1836

Die Sägmühle ist ein eigener Ortsteil in der Gemeinde Gleiritsch im Nordosten des Oberpfälzer Landkreises Schwandorf, wird aber zwischenzeitlich zur Ortschaft Lampenricht gezählt.

Lage der Sägmühle

Die Sägmühle liegt an der Seebergstraße in Lampenricht. Die Seebergstraße hat ihren Namen von der geographischen Bezeichnung „Seeberg“. Der höchste Punkt des Seeberges ist mit 525 Metern angegeben. Die Seebergstraße liegt südwestlich von Lampenricht. Sie ist der kürzeste Verbindungsweg von Lampenricht nach Gleiritsch. Die Straße Am Lindenlohbach zweigt von der Seebergstraße ab. Die heutige Seebergstraße wurde im Zuge der Flurbereinigung begradigt und die Steigung gleichmäßig angepasst. Früher gab es den „Unteren Seeberg“ und den „Hohen Seeberg“. Der Weg war Kirchweg und Schulweg nach Gleiritsch.

Aus der Geschichte der Sägmühle

Das Bächlein Gleiritsch entspringt westlich von Zeinried und speist den umgangssprachlich „Sägmühlweiher“ oder auch „Seemühlweiher“ genannten Weiher bei der Sägmühle. Das angestaute Wasser nutzte man bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs zum Antrieb der Schneidsäge und der Mühle. Zusätzliche Wasserkraft lieferte der von Tännesberg kommende Mühlbach, der an der Neumühle, Schnegelmühle und Boxmühle vorbeifließt und südlich von Lampenricht kurz vor der Sägmühle in die Gleiritsch mündet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Betrieb eingestellt, Mühle und Säge verfielen langsam. Als Wohngebäude wurde das oberhalb der Straße liegende Anwesen mit der Nummer 55 genutzt. Bei der Flurbereinigung in der Gemeinde Gleiritsch, mit der 1969 begonnen wurde[1], erfolgte ein Neuausbau der Straße von Lampenricht nach Gleiritsch. Die Straßenführung wurde begradigt und in Richtung des ehemaligen Mühlen- und Sägegeländes verschoben. Heute befindet sich ein Pumpwerk der gemeindlichen Kläranlage auf dem Gelände, der Rest ist mit Bäumen bewachsen.

Statistische Beschreibung (1840)

Besitzverhältnisse nach dem Häuser- und Rustikalsteuerkataster von 1809 und dem Grundsteuerkataster von 1840[2]

Nr. 54, Sägmühle

Müller, Johann Erhard Zwack

der 1/4 Sägmühlhof mit der realen Stallmühle- und Schneidsägmühlgerechtsame, Wohnhaus, Stall, Mühle, Schneidsäge, Radstube, Stadl, Stall, Keller, und Hofraum. Baum- und Grasgarten am Stadl.

15 Tagwerk 99 Dezimal

Laut Brief vom 27. März 1800 von der Mutter Elisabetha Zwack nebst Besitz und dem Haus Nr. 55 um 3200 Gulden und 4 Thaler Leihkauf übernommen. Besitzer seit 21. Oktober 1842 Joseph Zwack.

Nr. 55, Sägmühle

Besitzer Johann Erhard Zwack das 1/32 Sägmühlgebäude – Wohnhaus, Stall, Stadl, Backofen und Hofraum, Saamgarten hinterm Hause, Baum- und Grasgarten. Mit dem Hauptgute Haus Nr. 54 erworben.

7 Tagwerk 53 Dezimal

Wegekreuz bei der Sägmühle

An der Seebergstraße bei der Sägmühle befindet sich ein Wegekreuz direkt neben der Straße. Es stand früher oberhalb des ehemaligen Backofens. Beim Neubau der Straße im Zuge der Flurbereinigung wurde es an den heutigen Platz versetzt. Ein Grund für die Aufstellung des Kreuzes bei der Sägmühle konnte nicht ermittelt werden. Früher führte hier die Bittprozession von Gleiritsch kommend nach Tännesberg vorbei.

Sägmühle heute

Die Sägmühle wird heute mit einem weitläufigen Grundstück am Haus als privater Pferdehof genutzt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alois Köppl: Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gleiritsch 1988, S. 21.
  2. Alois Köppl: Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gleiritsch 1988, S. 144 und Staatsarchiv Amberg, Kataster Neunburg, 42, 185,186, 847, 848.