Gasthaus Liebl (Gleiritsch)


Das Gasthaus Liebl (Wimbeder) war eine Gaststätte in der Ortschaft Gleiritsch, Hauptstraße 19.
Gasthaus Liebl – eine Gleiritscher Institution
Das Gasthaus Liebl war eine Gaststätte mit Saalbetrieb, die 2022 den Betrieb aufgrund eines fehlenden Nachfolgers einstellte.
Heimat von gemeindlichen Vereinen
Die Gaststätte Liebl war lange Zeit das Vereinslokal verschiedener Vereine in der Gemeinde Gleiritsch:
- DJK Gleiritsch 1965, seit Vereinsgründung 1965 in der Gastwirtschaft Liebl bis zur Eröffnung des Sportheims der DJK Gleiritsch im Jahre 1981.
- Schützenverein Plassenberg-Gleiritsch, von 1951 bis zum Umzug in das Haus der Vereine im Jahre 2019.
- Brieftaubenverein Gut Flug Gleiritsch, seit Vereinsgründung im Jahre 1974
Schützenheim im Gasthaus Liebl
Nach der Wiedergründung des Schützenvereins „Plassenberg-Gleiritsch“ am 1. Oktober 1948 war die Gastwirtschaft Leipold das Vereinslokal des Vereins. 1951 wechselten die Schützen das Vereinslokal und zogen in die Gastwirtschaft Liebl um. Das Schützenhaus am Bruch bei Gleiritsch, das von den Vereinsmitgliedern in Eigenleistung errichtet worden war, konnte ab dem Jahr 1954 genutzt werden. Hier wurde mit dem Luftgewehr und mit Zimmerstutzen in Richtung des ehemaligen Steinbruchs geschossen. Der Schießbetrieb fand nur in den wärmeren Monaten statt, im Winter entfiel er komplett. Allmählich änderten sich die Wettbewerbsanforderungen und Sicherheitsstandards im Schützenwesen. Das Schützenheim am Steinbruch konnte kein Dauerzustand bleiben, wollte der Verein eine Zukunft haben. Abhilfe musste geschaffen werden.
In der Folgezeit wurde in der Gastwirtschaft durch drei wegklappbare Luken vom Gastzimmer aus in Richtung Saal geschossen. Später stellte man Trennwände auf, um im Lieblsaal in Richtung Bühne zu zielen. Unter dem Vereinswirt Karl Liebl kam es zwanzig Jahre nach der Errichtung eines Schützenheimes am Bruch zu einem kompletten Neubau einer Schießanlage in der Gastwirtschaft Liebl in Gleiritsch. Diese wurde seitwärts zum bestehenden Saal angebaut. Vereinsmitglieder erledigten in Eigenleistung den Innenausbau der Schießanlage, die ab 1974 genutzt werden konnte. Dadurch erhielt der Verein eine bleibende Stätte für den Schießsport. Und das hatte enorme Auswirkungen, vor allem auf die Mitgliederwerbung beim Nachwuchs. Der Verein konnte einen erheblichen Zuwachs an Jungschützen verzeichnen, so dass die Mitgliederzahl ständig anstieg.
Der Schützenverein war zur damaligen Zeit neben dem 1965 gegründeten Sportverein „DJK Gleiritsch“ der einzige Verein in der Kommune, der ein Freizeitangebot für Jugendliche hatte. Der Neubau des Schützenheims wirkte sich auch auf die Leistungen im Schießsport aus. Nun hatte man die Möglichkeit, durch gezieltes Training die Leistungen so zu steigern, dass die Teilnahme an der Landes- und Gaumeisterschaft keine Seltenheit mehr war. Die Auswahl einzelner Schützen zur Gaumannschaft verhalf dem Verein zu einem guten Ruf im Schützengau Nabburg.
Die Aktivitäten des Schützenvereins Plassenberg beschränkten sich aber nicht nur auf das Schießen mit dem Luftgewehr oder der Luftpistole. Durch verschiedene gesellschaftliche Veranstaltungen bereicherte der Verein das gesellige Leben in der Gemeinde Gleiritsch.
Saalbetrieb
Der Lieblsaal war der einzige größere Saal im Gemeindebereich, der in der letzten Ausbauphase bis zu 250 Personen fasste. Bereits Ende der 1950er Jahre fanden hier für die Gemeindejugend Filmvorführungen statt. Fernsehgeräte waren zu dieser in der Gemeinde noch nicht vorhanden. Reisende mit Filmprojektor und einem SW-Film im Gepäck zogen so über das Land und die Kinder konnten gegen Eintritt einen Film sehen.
Auf der Bühne des Saals in der Gastwirtschaft Liebl wurde durch die Landjugend jährlich ein Theaterstück aufgeführt. Der Saal war meist ausverkauft.
Größere gemeindliche oder kirchliche Veranstaltungen fanden im Lieblsaal statt, so zum Beispiel der Kommersabend für die 950 Jahr Feier von Gleiritsch. BGR Alois W. Dirschwigl hielt damals im Beisein zahlreich geladener Ehrengäste den Festvortrag. Bürgermeister Karl Stepper ernannte den ehemaligen Bürgermeister Michael Zwack zum ersten Ehrenbürger in der Gemeinde Gleiritsch.
Regelmäßig fand am 2. Weihnachtsfeiertag im Lieblsaal eine Christbaumversteigerung statt, bei der sich die Vereine als Veranstalter abwechselten. Faschingsbälle der örtlichen Vereine sowie der legendäre „Nasche Pfinsda“ füllten den Saal mit Publikum weit über die Gemeindegrenzen hinaus.
Der Lieblsaal war einer der wenigen Säle in der Gegend, der bis zu 250 Personen fassen konnte. Daher war er meist gut mit Hochzeiten ausgebucht. Gekocht wurde von der Wirtin Maria Liebl.
Bilder Gasthaus Liebl
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Karl Liebl
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Maria Liebl mit 81 Jahren (2018)
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Kirwa im Lieblsaal (1957)
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Fasching, Männerballett im Lieblsaal (1989)
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Feier im Lieblsaal: Michael Zwack wird Ehrenbürger der Gemeinde (1981)
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Brieftaubenausstellung im Lieblsaal (2017)
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Landrat Ebeling als Gast (2017)
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Feier 50 Jahre Brieftaubenverein (2024)
Letzte Wirtin
Letzte Wirtin in der Gaststätte war bis ins hohe Alter Maria Liebl (Koiser Mare), die aus dem Lampenrichter Gasthaus Bayerl stammte. Noch mit weit über 80 Jahren bewirtete sie ihre Gäste.
Weblinks
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