Scharlmühle (Schmidgaden)

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Scharlmühle
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PLZ/Ort:92546 Schmidgaden
Belag:Asphalt
Verkehrsbedeutung:Erschließungsweg
Q110812848 Scharlmühle (Schmidgaden)
Die Daten aus dieser Infobox stammen aus OpenStreetMap. Die Daten sind unter einer offenen Lizenz frei verwendbar und wurden letztmals abgerufen am 2025-12-03T14:47:00+01:00.

Scharlmühle ist ein Ortsteil der Gemeinde Schmidgaden im Landkreis Schwandorf.[1][2]

Geografie

Scharlmühle liegt 6,5 Kilometer nordwestlich von Schmidgaden am Hüttenbach. Der 19,7 Kilometer lange Hüttenbach trägt die Gewässerkennzahl 14722. Er entspringt am Südwesthang des 667 Meter hohen Buchberges, fließt in Richtung Südosten und mündet bei Schwarzenfeld in die Naab. Nördlich der Scharlmühle mündet der Eschenbach und südlich der Michlgraben in den Hüttenbach.[3][1][2]

Geschichte

Die Scharlmühle wird am 7. Januar 1397 erstmalig erwähnt, als Dorothea, Witwe des Wolfhart Zengers zu Zangenstein und Pflegers zu der Schwarzenburg Höfe und eine Mühle bei Götzendorf an Chunrad dem Rayner verkauft.[4] Allt der Katzelstorffer, Landrichter zu Neunburg verkauft am 2. Juni 1414 an Peter dem Wideman, Bürger zu Nabburg.[5] 1473 wird in Götzendorf auf der Mühle Ul Strobel genannt, danach der Müller Mul Andres.[6] 1544 wird die Mühle als Vogelmühle bezeichnet, als Margarethe, Witwe des Endres Tuchler im Beisein ihrer Vormünder an Thoman Freisleben von Marktredwitz am 9. Juni 1544 verkauft.[7] Nach Freisleben waren als Müller Hans Brösel, Ulrich Kopf und Georg Scharl auf der Mühle. Georg Scharl war der Namensgeber für diese Mühle, die bis 1674 in den Händen der Familie Scharl lag. Ab 1674 kam die Familie Wiesent auf das Anwesen. 1736 übernahm die Familie Müller die Scharlmühle bis am 9. Juni 1902 Johann Erhard Luber aus Sitzambuch das Mühlanwesen übernahm.[8]

1808 wird die Scharlmühle im Häuser- und Rustikalsteuerkataster mit ihren Besitzer Bartholomäus Mühler aufgeführt. Die Scharlmühle war eine Mahlmühle mit 2 Gängen. Ihr Schätzwert betrug 340 Gulden.[9]

1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Scharlmühle kam zur Obmannschaft Wolfsbach. Zur Obmannschaft Wolfsbach gehörten: Wolfsbach, Gösselsdorf, Götzendorf, Windpaißing, Littenhof, Scharlmühle und Rödlmühle.[10]

Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Scharlmühle zum Steuerdistrikt Gösselsdorf. Der Steuerdistrikt Gösselsdorf bestand aus dem Dorf Gösselsdorf, den beiden Weilern Götzendorf und Windpaißing, der Einöde Scharlmühle und einem Holz der Messverwaltung Nabburg. Er hatte 22 Häuser, 180 Seelen, 150 Morgen Äcker, 75 Morgen Wiesen, 75 Morgen Holz, 1 Weiher, 20 Morgen öde Gründe und Wege, 1 Pferd, 36 Ochsen, 36 Kühe, 50 Stück Jungvieh, 90 Schafe und 24 Schweine.[11]

Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Scharlmühle zur Ruralgemeinde Gösselsdorf. Die Gemeinde Gösselsdorf bestand aus den Ortschaften Gösselsdorf mit 16 Familien, Windpaißing mit 7 Familien, Götzendorf mit 5 Familien, Scharlmühle mit 2 Familien, Inzendorf mit 15 Familien, Legendorf mit 7 Familien und Kadermühle mit 2 Familien.[12]

Im Januar 1972 wurde die Gemeinde Gösselsdorf in die Gemeinde Schmidgaden eingegliedert, allerdings wurden dabei die Gemeindeteile Götzendorf und Scharlmühle nach Kemnath am Buchberg eingegliedert.[13] 1973 gehörte Scharlmühle zur Gemeinde Kemnath am Buchberg, während Gösselsdorf bereits zu Schmidgaden gehörte.[14] 1987 gehörte Scharlmühle zur Gemeinde Schmidgaden.[15]

Scharlmühle gehört zur Filialkirche Gösselsdorf der Pfarrei Rottendorf im Dekanat Nabburg.[16][17][18] 1997 gab es in Scharlmühle 8 Katholiken.[19]

Einwohnerentwicklung ab 1819

1819–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1819 2 Familien k. A.[12]
1828 8 1[20]
1838 7 1[17]
1864 8 2[21]
1875 7 7[22]
1885 10 1[23]
1900 6 1[24]
1913 10 1[18]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 7 1[25]
1950 7 1[26]
1961 8 1[27]
1964 8 1[20]
1970 8 k. A.[14]
1987 9 1[15]
2011 5 k. A.[28]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Scharlmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 4. Februar 2022.
  2. 2,0 2,1 Scharlmühle bei bavarikon.de. Abgerufen am 4. Februar 2022.
  3. Vorlage:GeoQuelle
  4. Stadtarchiv Nabburg, Urkunden Nr. 98
  5. Stadtarchiv Nabburg, Urkunden Nr. 151
  6. Staatsarchiv Amberg, Standbuch 29
  7. Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Urkunden des Pfarrarchivs Nr. 216 (284)
  8. Rita Maria Scharl, Mühlen im Hüttenbachtal, 2025
  9. Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 326-327
  10. Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 408
  11. Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 399
  12. 12,0 12,1 Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 413
  13. Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435-437
  14. 14,0 14,1 Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1970
  15. 15,0 15,1 Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1987
  16. Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 96
  17. 17,0 17,1 Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg, Pustet, Regensburg 1838, S. 135 (online verfügbar auf Google Books)
  18. 18,0 18,1 Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg, Regensburg 1916, S. 357 (online verfügbar auf Google Books)
  19. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 613
  20. 20,0 20,1 Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 421
  21. Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1864
  22. Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1875
  23. Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1885
  24. Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1900
  25. Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1925
  26. Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1950
  27. Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1961
  28. Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 4. Februar 2022.
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