Altendorf (Gemeinde)

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Altendorf (2022)

Altendorf ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nabburg.

Geographie

Die Gemeinde liegt in der Region Oberpfalz-Nord, neun Kilometer südöstlich der Stadt Nabburg am Fluss Schwarzach. Die Staatsstraße von Nabburg nach Neunburg vorm Wald führt durch Altendorf.

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Guteneck, Niedermurach, Schwarzhofen, Neunburg vorm Wald, Schwarzach bei Nabburg, Nabburg.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde hat zwölf Gemeindeteile:

Es gibt die Gemarkungen Altendorf, Dürnersdorf, Willhof und Fronhof.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Eine erste Erwähnung Altendorfs erfolgte im Jahr 1118. In diesem Jahr trat Erchinbertus de Altindorf bei der markgräflichen Schenkung des Gutes Reichenbach an das Kloster Reichenbach als Zeuge auf. Der Name könnte sich sowohl von dem Adjektiv alt, als auch von dem Personennamen Alto herleiten. Im Jahre 1326 ist Altendorf als Sitz eines Dekanats nachgewiesen. Das Geschlecht der Altendorfer verkaufte in den sechziger Jahren des 13. Jahrhunderts die Besitzungen um Altendorf an die Wittelsbacher. Altendorf war vor 1800 Amtssitz und gehörte zum Rentamt Amberg und zum Landgericht Nabburg des Kurfürstentums Bayern. Caspar Bernclau Freiherr von Schönreuth besaß hier ein Landsassengut mit niederer Gerichtsbarkeit. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.

Altendorf im Zweiten Weltkrieg

Die Gemeinde blieb im Zweiten Weltkrieg verschont. Doch viele Männer der Gemeinde mussten als Soldaten ihr Leben im Krieg lassen. Am 21./22. April 1945 führte ein Todesmarsch durch den Ort. 13 Teilnehmer des Todesmarsches wurden im Ort von der SS erschossen. Zwei Tage nach den sinnlosen Erschießungen in Altendorf, am 23. April 1945, kamen die US-Soldaten von Nabburg über Willhof nach Altendorf, wo es zum Glück dank gehisster weißer Fahnen kein Blutvergießen gab und der Ort friedlich übergeben wurde.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Willhof und am 1. Juli 1972 die Gemeinden Dürnersdorf und Fronhof eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 970 auf 855 um 115 Einwohner bzw. um 11,9 %.

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2023
Einwohner 1063 1066 992 976 1014 978 947 951 891 874

Politik

Der Gemeinderat hat 8 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 15. März 2020 erbrachte folgendes Ergebnis:[1]

Parteien und Wählergemeinschaften 2020 % Sitze
Freie Wählergemeinschaft der Gemeinde Altendorf 64,4 5
CSU 35,6 3
Gesamt 100,0 8
Wahlbeteiligung in % 82,5

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 395 T€, davon waren umgerechnet 131 T€ (netto) Gewerbesteuereinnahmen.

Im Jahr 2020 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe sieben und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort ebenso keine Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 395. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine Betriebe, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 32 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1246 ha. Davon waren 953 ha Ackerfläche.

Verkehr

Mit Eröffnung der Bahnlinie von Nabburg nach Oberviechtach am 18. August 1904 wurde Altendorf an das Bahnnetz angebunden; die Bahnlinie wurde seit 1. August 1913 bis Schönsee verlängert. Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde zum 30. Mai 1976 eingestellt. Der Bahnhof Altendorf (b Nabburg) an der ehemaligen Bahnstrecke Nabburg–Schönsee ist stillgelegt.

Die Gemeindeteile Willhof und Altendorf liegen direkt am Bayerisch-Böhmischen Freundschaftsradweg.

Bildung

2020 gibt es folgende Einrichtungen:

  • Kindergarten St. Andreas mit 37 genehmigten Plätzen und insgesamt 37 betreuten Kindern
  • Grundschule Altendorf mit zwei Lehrerinnen und 32 Schülern

Bilder aus dem Gemeindebereich Altendorf

Literatur

  • Wilhelm Nutzinger: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9.
  • Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7.
  • Karl-Otto Ambronn: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe II, Heft 3, Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der Oberen Pfalz im 16. Jahrhundert, München 1982, ISBN 3-7696-9932-7.
  • Haller, Konrad: Altendorf. In: Die Oberpfalz. 58, 1970, S. 178–180.
  • Haller, Konrad: Aus der Ortsgeschichte Altendorfs. In: Die Oberpfalz. 58, 1970, S. 232–235.
  • Richard Hoffmann, Felix Mader: Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg. Bezirksamt Nabburg, München 1910.
  • Thomas Salzl: 900 Jahre Altendorf. In: Die Oberpfalz. 110, 2018, S. 354–357.
  • Jürgen Schrade: Der Todesmarsch durch Altendorf im April 1945. In: Daheim im Landkreis Schwandorf 2025, S. 21–27.

Weblinks

Commons: Altendorf, Landkreis Schwandorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Kommunalwahlen in Bayern am 15. März 2020. Bayerisches Landesamt für Statistik, vom 1. November 2020, abgerufen am 16. Dezember 2024
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