Haderstadl (Cham)
Haderstadl ist ein Gemeindeteil der Stadt Cham im Landkreis Cham in der Oberpfalz.
Lage
Haderstadl liegt rund vier Kilometer südöstlich von Cham an der Kreisstraße CHA 17 auf einer Höhe von 470 Metern.
Historische Schreibformen des Ortsnamens Haderstadl
Aus den Jahr 1285 stammt die Schreibform „bona nostra prope Chambiam sita ... Hedrichstal et Chepphingen“, also „unsere bei Cham gelegenen Güter ... Haderstadl und Chepphingen“, wie eine Kopie der Reichenbacher Amtsbücher aus dem Jahre 1402 berichtet[1]. 1288 findet sich in einer Urkunde der Vermerk „Hadernstadel ... Haderstadel“ [2]. In einer weiteren Urkunde aus dem Jahre 1288 findet sich die Schreibweise „villam Hedrichstal“ [3], also ein Gehöft in Hedrichstal.
Namenerklärung
Der Name bedeutet „Wohnsitz oder Stall des Häderīch“ [4]. Der Name bezieht sich auf den mittelalterlichen Wirtschaftshof der einstigen Burganlage auf dem Lamberg.
Gemeindegliederung
Im Zuge einer weiteren Verwaltungsreform im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Haderstadl, bestehend aus den Siedlungen Gredlmühle, Haderstadl, Hilm, Hörwalting, Kühberg, Lamberg, Oberstaning, Ried am Sand, Wallmering und Wölsting.
Am 25. März 1864 erfolgt die Abtrennung der Gredlmühle von der Gemeinde Haderstadl. Die Einöde wird an Vilzing angegliedert [5]
Aus der im Jahre 1946 aufgelösten Gemeinde Haderstadl kam der Ort Ried am Sand zur Gemeinde Vilzing.
Am 1. Juli 1972 erfolgte die Auflösung der bis dahin eigenständigen Gemeinde Haderstadl und die Eingemeindung nach Chammünster [6]. Die Ortsteile Hörwalting, Oberstaning, Wallmering und Wölsting wurden an die Gemeinde Chamerau angegliedert.
Am 1. Mai 1978 erfolgte die Eingemeindung der bis dahin eigenständigen Gemeinde Chammünster nach Cham. Haderstadl ist seitdem eine Gemeindeteil der Stadt Cham [7].
Literatur
- Staatsarchiv, Kloster Reichenbach Amtsbücher und Akten, 69, fol. 168.
- Cornelia Baumann, Die Traditionen des Klosters Reichenbach am Regen, Bd. 1, München 1991 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 38).
- Max Piendl, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 8, Das Landgericht Cham, München 1955
- Wilhelm Volkert, Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799 bis 1980, München 1983, ISBN 3-406-09669-7
- Statistisches Bundesamt, Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-0032263-1
Weblinks
- Medien in der Kategorie Cham
- Luftaufnahmen aus der Oberpfalz
- Luftaufnahmen aus dem Landkreis Cham
- Altstraßen im Bereich Cham Ost
Einzelnachweise
- ↑ Staatsarchiv, Kloster Reichenbach Amtsbücher und Akten, 69, fol. 168.
- ↑ Staatsarchiv, Kloster Reichenbach Amtsbücher und Akten, 69, fol. 168.
- ↑ Cornelia Baumann, Die Traditionen des Klosters Reichenbach am Regen, Bd. 1, München 1991 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 38).
- ↑ Haderstadl In: Geschichte Bayerns, Historische Ortsnamen, Regierungsbezirk Oberpfalz, abgerufen am 21. November 2025
- ↑ Max Piendl, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 8, Das Landgericht Cham, S. 72
- ↑ Wilhelm Volkert, Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799 bis 1980, München 1983, S. 439
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.), Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, S. 644