Vilzing (Cham)
Vilzing ist ein Gemeindeteil der Stadt Cham im Landkreis Cham in der Oberpfalz.
Lage
Vilzing liegt rund vier Kilometer südlich von Cham an der Kreisstraße CHA 2 auf einer Höhe von 426 Metern. Südwestlich von Vilzing erhebt sich der 440 Meter hohe Urberg und der um zwei Meter höhere Kirchenbühl. Westlich des Ortes fließt der Bärnbach vorbei, der linksseitig in den Haidbach mündet.
Historische Schreibformen des Ortsnamens Vilzing
In den Jahren 1118 bis 1125 nennt eine Abschrift des Klosters Reichenbach, die um 1170 entstanden ist, einen „Ǒdalricus de Vilcingin“[1]. Um 1150 wird ein „Megingoz ... de Vilzingen“ “[2] erwähnt. Um 1180 folgt ein „Wolfram de Uilcingen“ “[3] und ein „Sigehardus de Vilcingen“ “[4]. Das älteste bayerische Herzogsurbar aus den Jahren 1231 bis 1234 nennt „Viltzingen“ [5] als Ort.
Namenerklärung
Das Basiswort für Vilzing bildet der slawische Personenname „Bělьcь“, was Sumpf oder Gegend mit filzigem Bewuchs bedeutet. Auch der bairisch-althochdeutsche Begriff „filz“ mit der Bedeutung „Sumpf oder Gegend mit filzigem Bewuchs“ ist möglich. Auch das mittelhochdeutsche Wort „vilz“ für Filz, Moor oder Moorgrund könnte in Betracht gezogen werden.
Der Name bedeutet „bei den Leuten des Viliz“ (ins Deutsche übernommener slawischer Personenname) oder „bei den Leuten, die in/an sumpfigem Gelände mit filzartigem Bewuchs wohnen“[6].
Gemeindegliederung
Im Zuge einer weiteren Verwaltungsreform im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Vilzing, bestehend aus den Ortschaften Eichberg, Gredlmühle, Hanzing, Rissing, Trefling und Vilzing.
Der Ortteil Trefling wechselte im Jahre 1946 in die Gemeinde Traitsching. Aus der aufgelösten Gemeinde Haderstadl kam der Ort Ried am Sand 1946 zur Gemeinde Vilzing. Im Zuge der Verwaltungsreform erfolgte am 1. Juli 1972 die Auflösung der Gemeinde Vilzing. Diese wurde nach Chammünster eingemeindet.
Am 1. Mai erfolgte die Auflösung der eigenständigen Gemeinde Chammünster und die Eingemeindung nach Cham [7].
Literatur
- Cornelia Baumann, Die Traditionen des Klosters Reichenbach am Regen, Bd. 1, München 1991 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 38), Nr. 3
- Cornelia Baumann, Die Traditionen des Klosters Reichenbach am Regen, Bd. 1, München 1991 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 38), Nr. 27
- Cornelia Baumann, Die Traditionen des Klosters Reichenbach am Regen, Bd. 1, München 1991 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 38), Nr. 46
- Cornelia Baumann, Die Traditionen des Klosters Reichenbach am Regen, Bd. 1, München 1991 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 38), Nr. 52
- Ingrid Heeg-Engelhart, Das älteste bayerische Herzogsurbar, Nr. 1632, Analyse und Edition, München 1990 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 37)
- Max Piendl, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 8, Das Landgericht Cham, München 1955
- Wilhelm Volkert, Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799 bis 1980, München 1983, ISBN 3-406-09669-7
- Statistisches Bundesamt, Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-0032263-1
Weblinks
- Medien in der Kategorie Cham
- Luftaufnahmen aus der Oberpfalz
- Luftaufnahmen aus dem Landkreis Cham
- Altstraßen im Bereich Cham Ost
Einzelnachweise
- ↑ Cornelia Baumann, Die Traditionen des Klosters Reichenbach am Regen, Bd. 1, München 1991 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 38), Nr. 3
- ↑ Cornelia Baumann, Die Traditionen des Klosters Reichenbach am Regen, Bd. 1, München 1991 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 38), Nr. 27
- ↑ Cornelia Baumann, Die Traditionen des Klosters Reichenbach am Regen, Bd. 1, München 1991 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 38), Nr. 46
- ↑ Cornelia Baumann, Die Traditionen des Klosters Reichenbach am Regen, Bd. 1, München 1991 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 38), Nr. 52
- ↑ Ingrid Heeg-Engelhart, Das älteste bayerische Herzogsurbar, Nr. 1632, Analyse und Edition, München 1990 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte. Neue Folge, Bd. 37)
- ↑ Vilzing In: Geschichte Bayerns, Historische Ortsnamen, Regierungsbezirk Oberpfalz, abgerufen am 26. November 2025
- ↑ Statistisches Bundesamt, Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, S. 644