Vierbruckmühle
| Vierbruckmühle | |
|---|---|
| PLZ/Ort: | 92546 Schmidgaden |
Vierbruckmühle ist ein Ortsteil der Gemeinde Stulln im Landkreis Schwandorf.[1][2]
Geografie
Vierbruckmühle liegt am Hüttenbach. Vierbruckmühle liegt an der Staatsstraße 2040, 2,5 Kilometer westlich von Stulln, 2,6 Kilometer südöstlich der Bundesautobahn 6. Nördlich von Vierbruckmühle erhebt sich der 412 Meter hohe Riesenberg. Die Umgebung von Vierbruckmühle ist von Quellen und Bächen geprägt, deren Wasser in zahlreichen Fischweihern genutzt wird. Das Grundstück Vierbruckmühle wird zerschnitten durch die Landkreisgrenze zwischen Schmidgaden im Westen und Stulln im Osten.[1][2]
Schreibweisen
1473/75, 1513: Mule zu den Vier Prukken, 1596: Mühle – Vierpruck, 1683 Vichpruggmühll, Vichmühl, Vich Prückmühle, 1712 Vierpruckhmüll, 1717 Vierpruckhmühl, 1721, 1762: Vierbruckmühle, 1763 Fürprükhl 1792 Vierpruckmühl. Der Weiler Vierbruckmühle leitet sich von der Mühle am Fürprükhl (Brücke), die über den Hüttenbach führte ab.
Geschichte
Im Salbuch von 1473 wurde Vierbruckmühle mit einer Steuer von 1 Pfund, 6 Schilling und 1 Achtel Korn und 2 Achtel Hafer aufgeführt.[3] Im Salbuch von 1513 war Vierbruckmühle mit einem jährlichen Jägergeld verzeichnet. Im Amtsverzeichnis von 1596 erschien Vierbruckmühle mit 1 Mühle.[4] 1473 hatte die Mühle Mirtel Rab inne, danach die Familien Neumeier, Schauer, Reeger, Fischer. Valentin Fuchs von Dornheim erwarb am 3. April 1609 die Vierbruckmühle und den Geiselhof.[5] Danach finden sich die Familien Haustner, Sichelstiel, Spichler, Riss, Ybl, Ebenhöch, Sonnleitner und Stauber auf dem Anwesen.[6]
Im Herdstättenbuch von 1721 erschien Vierbruckmühle mit 1 Anwesen, 1 Haus und 1 Feuerstätte, der Besitzer war Vitus Stauber. Im Herdstättenbuch von 1762 mit 1 Herdstätte, Besitzer war Johann Kraus. 1808 wurde die Vierbruckmühle im Häuser- und Rustikalsteuerkataster aufgeführt mit einem Anwesen und dem Besitzer Wolfgang Kraus, Schätzwert 1130 Gulden.[4] 1822 übernahm Josef Winkler. Am 3. Juli 1837 erwarb Johann Mäschl das Mühlanwesen. Am 26. März 1958 übernahm Josef Dürr von der Rauberweihermühle in Rauberweiherhaus.[7]
1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Vierbruckmühle kam zur Obmannschaft Stulln. Zur Obmannschaft Stulln gehörten: Stulln, Brensdorf, Grafenricht, Säulnhof, Schanderlhof, Vierbruckmühle, Geiselhof, Säulnhofermühle und Freiung.[8]
Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Vierbruckmühle zum Steuerdistrikt Säulnhof. Der Steuerdistrikt Säulnhof bestand aus den Dörfern Säulnhof und Grafenricht, den Einöden Schanderlhof, Vierbruckmühle, Geiselhof, Säulnhofermühle und der Abdeckerei Freiung. Er hatte 26 Häuser, 170 Seelen, 250 Morgen Äcker, 60 Morgen Wiesen, 25 Morgen Holz, 5 Weiher, 5 Morgen öde Gründe und Wege, 2 Pferde, 38 Ochsen, 24 Kühe, 25 Stück Jungvieh, 75 Schafe und 24 Schweine.[9]
Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Vierbruckmühle zur Ruralgemeinde Stulln. Die Gemeinde Stulln bestand aus den Ortschaften Stulln mit 20 Familien, Brensdorf mit 18 Familien, Grafenricht mit 8 Familien, Säulnhof mit 11 Familien, Schanderlhof mit 1 Familie, Vierbruckmühle mit 2 Familien, Geiselhof mit 2 Familien und Freiung mit 1 Familie.[10]
Vierbruckmühle gehört zur Pfarrei Schmidgaden im Dekanat Nabburg.[11][12][13][14] 1997 hatte Vierbruckmühle 3 Katholiken.[13]
Einwohnerentwicklung ab 1819
| Jahr | Einwohner | Gebäude |
|---|---|---|
| 1819 | 2 Familien | 1[10] |
| 1828 | 9 | 1[15] |
| 1838 | 5 | 2[11] |
| 1864 | 6 | 6[16] |
| 1875 | 7 | 5[17] |
| 1885 | 13 | 1[18] |
| 1900 | 10 | 1[19] |
| 1913 | 8 | 1[12] |
| Jahr | Einwohner | Gebäude |
|---|---|---|
| 1925 | 9 | 1[20] |
| 1950 | 7 | 1[21] |
| 1961 | 4 | 1[22] |
| 1964 | 4 | 1[15] |
| 1970 | 2 | k. A.[23] |
| 1987 | 4 | 1[24] |
| 2011 | 5 | k. A.[25] |
Sehenswürdigkeiten
Das Wohnhaus der Mühle, Vierbruckmühle 12, steht unter Denkmalschutz mit der Denkmalnummer D-3-76-169-9. Es ist ein zweigeschossiger und verputzter Backsteinbau mit Satteldach aus dem 17. Jahrhundert.[26]Das Wohnhaus mit Mühle wurde 2020 abgebrochen.

Literatur
- Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Weblinks
- Vierbruckmühle, Luftaufnahme
- BayernAtlas, Vierbruckmühle
- Rosi Mühlendatenbank, Vierbruckmühle
- Bavarikon, Geschichte Bayerns, Historische Ortsnamen, Vierbruckmühle
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Vierbruckmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 16. Februar 2022.
- ↑ 2,0 2,1 Vierbruckmühle bei bavarikon.de. Abgerufen am 16. Februar 2022.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 77
- ↑ 4,0 4,1 Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 336
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 286
- ↑ Rita Maria Scharl, Mühlen im Hüttenbachtal, 2025
- ↑ Rita Maria Scharl, Mühlen im Hüttenbachtal, 2025
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 408
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 401
- ↑ 10,0 10,1 Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 415
- ↑ 11,0 11,1 Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg, Pustet, Regensburg 1838, S. 137 (online verfügbar auf Google Books)
- ↑ 12,0 12,1 Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg, Regensburg 1916, S. 358 (online verfügbar auf Google Books)
- ↑ 13,0 13,1 Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 643
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 96
- ↑ 15,0 15,1 Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 50: Nabburg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 430
- ↑ Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1864
- ↑ Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1875
- ↑ Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1885
- ↑ Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1900
- ↑ Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1925
- ↑ Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1950
- ↑ Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1961
- ↑ Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1970
- ↑ Vorlage:Ortsverzeichnis Bayern 1987
- ↑ Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 4. Februar 2022.
- ↑ Denkmalliste Vierbruckmühle bei geodaten.bayern.de. Abgerufen am 18. Februar 2022.
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