Spitalstiftung

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Die Spitalstiftung war eine Stiftung mit Sitz in Hirschau. Sie ging in der Forster-Dorfnerschen Spital- und Krankenhausstiftung auf.

Geschichte

Barbara Roth, die Gemahlin des Hirschauer Bürgermeister Sebastian Roth, die in erster Ehe noch mit Christoph Paul Forster verheiratet war, fasste in den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts den Entschluss, der Stadt Hirschau ein Spital zu stiften, weil es ein solches damals noch nicht gab. Nach ihrem Tod vollzog Johannes Gualbertus Forster, Prior im Kloster Prüfening, am 9. Juli 1692 den Willen seiner Mutter. Forster übergab der Stadt als Verwalterin der Stiftung 600 Gulden in bar, darüber trat er der Stiftung eine Gült auf etlichen Höfen in Schönlind ab. Diese Gült verkaufte die Stadt um 1693 um 250 Gulden an Gültbauern. Der Hirschenwirt[Anm. 1] erhielt aus der Erbschaft von Barbara Roth einen Weiher in der Doppelloh mit der Auflage, dass er und die Erben jährlich zur Fastenzeit 15 Pfund Karpfen und andere Fische natura oder in bar an die Pfründner liefern sollten. In Zusammenhang mit der Stiftung bestimmte Johannes Gualbertus einen Jahrtag für seine Mutter und seinen Vater Paul.[1]

Den Hauptteil der Stiftung machte die Behausung von Barbara Roth aus. Diese wurde der Stiftung übereignet, „daß selbige zur künftigen Pfründnerunterhalt nach Notdurft erbauet werden kann“.[2]

Als das Haus für den Betrieb des Spitals um das Jahr 1766 zu klein wurde, wurde das Haus dreigeteilt und verkauft. Als Ersatz wurde am 25. Februar 1766 von Franz Popp das Winkelburggut in der südwestlichen Ecke der Stadtmauer vom Handeslmann Franz Popp erworben und das Spital eingerichtet.[2][3]

Am 6. November 1811 verkaufte die Distriktsstiftungsadministration Amberg mit Regierungsgenehmigung das ehemalige Winkelburggut um 1.130 Gulden ohne die Zustimmung der Stadt Hirschau einzuholen. So hatte die Stadt Hirschau zwar eine Spitalstiftung aber kein Spital mehr. Noch hinzu kam, dass nach dem damaligen Recht am Ende eines jeden Rechnungsjahres die die Aktivreste an die Zentralstiftungskasse nach München übermittelt werden mussten. Dem kam die örtliche Stiftungsverwaltung nicht nach und so war für die Stitftung auch der Erlös vom Verkauf des Gebäudes verloren.[2]

Anmerkungen

  1. Ernstberger nennt als Name des Hirschenwirts Georg Ulrich Forster und schreibt, dass dieser Bruder von Johannes Gualbertus Forster gewesen wäre. Johannes Gualbertus Forster hatte aber nur eine Schwester, darüber hinaus mehrere Halbbrüder, von denen aber keiner den Namen Georg Ulrich trug. 1690 erhielt laut Weinberger ein Georg Ulrich Forster (*1668) das Gasthaus zum Goldenen Hirschen. Dieser war laut Weinberger allerdings der Sohn von Adam Michael Forster, einem Halbbruder von Johannes Gualbertus Forster aus der zweiten Ehe von Johannes Gualbertus Forsters Vater Christoph Paul Forster.

Einzelnachweise