Prackendorfer und Kulzer Moos
Das Prackendorfer und Kulzer Moos ist ein Moorgebiet im Osten des Landkreises Schwandorf.
Lage
Das Moorgebiet liegt südwestlich von Kulz und östlich von Prackendorf. Das Gebiet befindet sich in der Gemarkung Kulz und gehört zur Gemeinde Thanstein. Von der Bundesstraße B 22 führt bei Winklarn die Kreisstraße SAD 47 nach Kulz. An der Straße von Kulz nach Dautersdorf befindet sich etwa 600 Meter nach dem Ortsende von Kulz auf der rechten Seite ein kleiner Parkplatz mit Hinweistafeln zu dem Moorgebiet. Hier beginnt ein Rundweg. Auch der Qualitätswanderweg Goldsteig (Etappe 8) führt durch das Moorgebiet.
Prackendorfer und Kulzer Moos
Das Prackendorfer und Kulzer Moos umfasst eine Gesamtfläche von etwa 80 Hektar. Es handelt sich um eine der wenigen teilweise noch intakten Hochmoorflächen im nicht alpinen Raum Süddeutschlands. Über 100 vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten sind im Kulzer und Prackendorfer Moos zu finden. Ziel ist es, die hochmoortypischen Standortbedingungen zu erhalten und zu verbessern. Die Europäische Union und die Stiftung Bayerischer Naturschutzfonds fördern das Projekt finanziell. Weitere Beteiligte sind die Gemeinde Thanstein, die Gemeinde Dieterskirchen, die Direktion für ländliche Entwicklung Regensburg, das Wasserwirtschaftsamt Amberg, der Naturpark Oberpfälzer Wald, der Landschaftspflegeverband Schwandorf, das Landratsamt Schwandorf, die Regierung der Oberpfalz und das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen.
Besondere Pflanzen und Tierarten
Vom Moorlehrpfad aus kann man Moor-Kiefer, Moor-Birke, Wollgräser, Rauschbeere, Sumpf-Blutauge, Wald-Eidechsen oder Libellen beobachten[1]. Der Moorfrosch, der vom Aussterben bedroht ist, lebt im Kulzer Moos. Ein verlassen der markierten Wege ist nicht erlaubt, Hunde sind an die Leine zu nehmen.
Bilder Kulzer Moos
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Eingang Moorlehrpfad (2025)
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Kulzer Moos (2025)
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Infotafeln am Parkplatz beim Eingang (2025)
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Alte Ziegelei (2025)
Entstehung Prackendorfer und Kulzer Moos
Moore sind Biotope, die seit der letzten Eiszeit vor rund 12.000 Jahren entstanden sind. Sie unterliegen einem ständigen, natürlichen Wandel. Im Prackendorfer und Kulzer Moos wurden Bohrungen durchgeführt, die diese Entwicklung bestätigen. Viele Moore nutzte man zur Gewinnung von Brenntorf. Das geschah hier ebenfalls bis etwa 1960. Moore speichern Kohlenstoff und sind deshalb geschützt [2].
Torfabbau
Vor gut 200 Jahren begann der Torfabbau in dem Gebiet. Zwischen 60 und 70 Hektar der Fläche, die teilweise eine drei bis vier Meter dicke Torfschicht hatte, wurden abgebaut. Um 1900 begann eine Ziegelei mit der Herstellung von Tonziegeln. Der Torf diente als Brennmaterial. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte man die Produktion ein, da sich die Herstellung der Ziegel nicht mehr lohnte. In den 1960er Jahren endete auch der Torfabbau.
Moorlehrpfad
Vom Parkplatz aus führt ein Rundweg durch das Moor, teilweise über Holzstege. Je nach Jahreszeit verändert die Moorlandschaft ihr Gesicht, so dass sich ein mehrmaliger Besuch lohnt.
Wanderungen und Führungen
Geführte Wanderungen sind auf dem Moorlehrpfad möglich. Kontaktaufnahme unter[3]:
- Gemeinde Thanstein, Telefon: 09672 / 9205-0
- Naturpark Oberpfälzer Wald, Telefon: 09431 / 471-0
Infomaterial/Literatur
- Erlebnis Kulzer Moos, Naturschutzgebiet Prackendorfer und Kulzer Moos, "Was ist los im Moos?", Informationsbroschüre am Eingang beim Besucherparkplatz