Mathias Conrad

Aus OberpfalzWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Mathias Conrad
Geburtsdatum:5. März 1950
Sterbedatum:2. Oktober 2025

Mathias Conrad (* 1950 in Amberg) war Kreisheimatpfleger für Baudenkmäler sowie für Bodendenkmäler im Landkreis Amberg-Sulzbach. Zum 31. März 2021 legte er sein Amt nieder.[1][2]

Leben

Mathias Conrad wurde am 5. März 1950 in Amberg geboren und wuchs mit drei Geschwistern im Stadtteil Wagrain auf. Nach der Grundschulzeit besuchte er das Max-Reger-Gymnasium. Dort legte er 1969 auch das Abitur ab. Nach dem Wehrdienst folgte ein Studium für das Lehramt in Grund- und Hauptschulen in Regensburg. Während der Jugend- und Studentenzeit engagierte er sich in der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg. Seine Zulassungsarbeit für die erste Lehramtsprüfung über Wegkreuze, Marterln und Kapellen im südwestlichen Landkreis Amberg zeigte bereits 1975 seine heimatkundlichen Interessen und brachte erste Forschungsergebnisse für den Landkreis Amberg-Sulzbach.[3]

Wirken

Beruf

Nach der zweiten Lehramtsprüfung unterrichtete Mathias Conrad anfangs in Mittelfranken, doch den Großteil seines Lehrerlebens konnte er bis zu seinem Ruhestand in seinen Wohnort Poppenricht wirken. Da die Musik immer ein Teil seines Lebens war, suchten einige Kollegen auch nach der Pensionierung seine Mithilfe bei verschiedenen Projekten, wie an der Grundschule Hirschau, wo er beispielsweise in der „AG Heimat“ seines Kollegen, engen Freundes und heimatkundlichen Mitstreiters Josef Schmaußer in einem Musikprojekt einheimische Zwiefache vorstellte.[3]

Heimatkundlicher Kreis Amberg-Sulzbach

Mathias Conrad war maßgeblich an der Gründung des Heimatkundlichen Kreises Amberg-Sulzbach im Jahr 1987 beteiligt. Er war dessen erster und einziger Leiter.[4][3]

Forschung

Ein großes Anliegen war Mathias Conrad stets die Feldforschung. Viel Zeit verbrachte er mit seinen Mitstreitern auf Feldern, um steinzeitlichen „Kulturschutt“ zu sichern. Viele Objekte, die er der Außenstelle des Vorgeschichtsmuseums der Oberpfalz in Amberg zur Verfügung gestellt hatte, wurden nach der Auflösung der Außenstelle in ein Magazin nach Neutraubling gebracht, wo sie heute für Forschungen schwer erreichbar sind. Ein Schwerpunkt während seines Ehrenamtes als Kreisheimatpfleger für Bau- und Bodendenkmäler war die Beschäftigung mit der sogenannten „Steinsichtigkeit“ von historischen Gebäuden. So geht die Neudatierung des Stephansturms in Ensdorf auf die Salierzeit (1050 bis 1150) durch Experten des Bayerischen Amts für Denkmalpflege auf seine Untersuchungen zurück – der Turm ist damit rund 400 Jahre älter als bislang angenommen.[3]

Veröffentlichungen

Die Veröffentlichungen von Mathias Conrad reichen von Beiträgen in „Amberg Information“ über die „Entdeckungen“-Bände bis hin zu Artikeln in Fachzeitschriften, wie der „Arx“. Von 1992 bis 2005 war er zudem Schriftleiter des von ihm zusammen mit Johann Metz initiierten Periodikums DER EISENGAU. In der Schriftenreihe wurden heimatkundliche Fachbeiträge teilweise überregional bekannter Autoren veröffentlicht. Insgesamt entstanden bis 2021 56 Bände, ab Band 26/2006 übernahm der jetzige Sprecher der Heimatpfleger im Landkreis, Kreisheimatpfleger Dieter Dörner, die Schriftleitung.[3]

Auszeichnungen

  • Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland[5]

Einzelnachweise