Mariengrotte in Wieselbruck

Die Mariengrotte am Wieslbrucker Felsen ist ein verborgenes Kleinod im Tal der Schwarzen Laber bei Wieselbruck, einem Ortsteil des Marktes Lupburg in der Oberpfalz. Diese kleine, schwer zugängliche Grotte befindet sich unterhalb der Felskrone auf der talzugewandten Seite des markanten Felsturms. Die darin befindliche Marienfigur folgt dem Typus der „Lieben Frau der Gnade“, erkennbar an den offenen Armen, die oft von Strahlen oder einem Heiligenschein begleitet werden.[1]
Geografische Lage und Umgebung
Wieselbruck liegt etwa 1,7 km östlich des Lupburger Ortskerns an der Schwarzen Laber und ist ein Gemeindeteil des Marktes Lupburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Die Umgebung ist geprägt von der idyllischen Landschaft des Bayerischen Jura mit Trockenrasenhängen, Kalkfelsen und Wacholdersträuchern. In Wieselbruck befand sich früher eine Mühle, die erstmals im Jahr 1300 urkundlich erwähnt wurde. Die Mühle spielte eine bedeutende Rolle in der regionalen Geschichte und war unter anderem im Besitz von Sebastian zu Parsberg. Obwohl die Mühle 1805 abbrannte, ist die dazugehörige Schneidsäge noch heute in Betrieb.
Mariengrotte in Wieselbruck
Über dem alten Mühlanwesen von Wieselbruck am Talgrund der schwarzen Laber erhebt sich rechter Hand der Felsturm des Wieslbrucker Felsens. An der talzugewandten Seite befindet sich unterhalb der Felskrone eine kleine, versteckte, schwer zugängliche Mariengrotte. Die Marienfigur folgt dem Typus „Liebe Frau der Gnade”. Charakteristisch sind hier die offenen Arme, die manchmal von Strahlen oder einem Heiligenschein begleitet werden.

Historischer und spiritueller Kontext
Der Brauch der Mariengrotten hat seine Wurzeln in der katholischen Tradition und ist eng mit dem Mythos der Marienerscheinungen und der Verehrung der Jungfrau Maria verbunden. Diese Grotten werden oft an Orten errichtet, an denen Gläubige besondere spirituelle Erfahrungen gemacht haben oder an denen Marienerscheinungen berichtet wurden.[2]
Ein bedeutender Ursprungspunkt für diesen Brauch ist die Grotte von Massabielle in Lourdes, Frankreich. Hier soll die heilige Bernadette Soubirous im Jahr 1858 die Muttergottes gesehen haben. Diese Erscheinung führte zur Errichtung vieler Nachbildungen der Lourdesgrotte weltweit, die als Orte des Gebets und der Wallfahrt dienen.

Mariengrotten werden häufig als Votivgaben errichtet, um Dankbarkeit für erhörte Gebete oder erfahrene Wunder auszudrücken. Sie sind oft an natürlichen Felsvorsprüngen oder in künstlich geschaffenen Höhlen zu finden und stehen meist am Wegesrand oder neben Kirchen.
Die Grotten sind nicht nur religiöse Symbole, sondern auch kulturelle Treffpunkte, die den Glauben und die Traditionen der christlichen Gemeinschaft weitertragen.