Hans Kastner der Ältere
| Hans Kastner | |
|---|---|
| Sterbedatum: | 8. November 1494 |
| Vater: | Heinrich Kastner |
Hans Kastner (* ; † 8. November 1494)
Leben
Hans Kastner wurde als einziger Sohn aus der ersten Ehe von Heinrich Kastner und dessen Frau Johanna Junckher geboren.[1]
1463 heiratete er, wie er selbst bekannte, auf den Rat seiner Freunde, Margarethe, die Tochter des verstorbenen Hans Steinhauser, die ihm 2.400 Gulden mit in die Ehe brachte. Er gab ihr dagegen 1.200 Gulden. Außer diesen 3.600 Gulden nannte er ein Haus am Markt sein Eigen, dazu ein weiteres in der Schefgasse, ferner Äcker und Krautgarten außerhalb der Stadt. Bei seinem Hammer Kötzersricht hatte er verschiedene Lehengüter und eine Holzstatt. Für ausgeliehene Gelder nahm er schon damals jährlich beträchtliche sogenannte Ewigzinsen ein. Bei diesem Vermögensstand war er einer der reichsten Männer Ambergs.[1]
Nachdem im Jahr 1471 seine erste Frau Margarethe gestorben war, heiratete er 1472 Margarethe Grafenreutherin, die ebenfalls beträchtliches Vermögen mit in die Ehe brachte. Auch sie starb vor ihm im Jahr 1490. Beide Ehen waren kinderlos geblieben. Während seine erste Frau auf dem Friedhof von St. Martin gegenüber dem Mesnerhaus begraben wurde, fand seine zweite Frau im Friedhof von St. Georg ihre letzte Ruhe.[1]
Hans Kastner starb am 8. November 1494 und wurde neben seiner zweiten Ehefrau im Friedhof von St. Georg begraben.[1]
Wirken
Unternehmer
Hans Kastner erbte von seinem Vater den Hammer Kötzersricht.[1]
Hans Kastner war auch Bergwerksunternehmer mit einer Grube auf dem Erzberg, die „Kastnerin“ genannt wurde. 1478 kam Hans Kastner in Streit mit Clement Balbein, der behauptete, die Grube mit Werkzeug und allerlei Zubehör ausgestattet zu haben und nun wolle Hans Kastner diese Grube allein für sich beanspruchen.[1]
Stiftungen
In der Kirche St. Martin stiftete er die oberen und unteren Fenster. Darüberhinaus ließ er dort die Kastnerkapelle samt Altar errichten. Seine zweite Frau vermachte dazu ein kostbares, schönes Messgewand, geschmückt mit einem großen Perlenkreuz und Edelsteinen.[1]
In der Kirche St. Georg ließ er einen „Ölberg“ errichten, darüber das Kastnerwappen anbringen und an beiden Seiten das Steinhausersche und Grafenreuthersche Wappen anbringen. In der Reformationszeit wurde dieser Ölberg vermauert, aber 1605 wieder aufgerissen, von den Calvinisten alle Bildwerke zerschlagen und die Fresken und Wappen vernichtet.[1]
Zusammen mit seinem Vetter Hans Kastner dem Schwarzen stiftete er der Kirche St. Martin die Barbaramesse, die mit einer Anzahl von Höfen und Zinsen reich dotiert war.[1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Hans Nikol: Die Kastner von Amberg: Geschichte eines Montangeschlechts. urn:nbn:de:bvb:355-rbh-2141-6, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, Band 121. Hrsg.: Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg, Regensburg 1981, urn:nbn:de:bvb:355-rbh-2599-5, S. 110-112