Fronfeste
Koordinaten: 49° 26' 51.77" N, 11° 51' 24.53" E
| Fronfeste | |
|---|---|
Fronfeste in Amberg | |
| Adresse: | Fronfestgasse 8 92224 Amberg |
| BLfD-ID: | D-3-61-000-70 |
Die Fronfeste ist das ehemalige Landgerichtgefängnis in Amberg.
Geschichte
Als in Amberg 1326 die zweite Stadtbefestigung gebaut wurde, wurden auch zwei Getreidelager vorgesehen. Eines der Getreidelager sollte im Süden hinter der heutigen Paulanerkirche, das andere auf der gegenüberliegenden Mauerseite am Platz der heutigen Fronfeste sein. Schon damals ragte der rückwärtige Teil des markanten Gebäudes zwischen Ziegel- und Vilstor in den Stadtgraben hinein. Bis 1608 wurde in diesem nördlichen Speicher Getreide des „Reichen Almosen“, eine Wohltätigkeitsstiftung, aufbewahrt. Dann stellte die Stadt der Regierung den „breiten Kasten“ als Pulverlager zur Verfügung. Als Ende des 16. Jahrhunderts das Pulver seine neue Lagerstätte im reparierten Turm bei der oberen Mühle am Vilstor, neben dem damaligen Vilseinlass in die Stadt fand, wurde der damalige „große Kasten“ für eine neue Verwendung frei. Grund für den Umbau des Gebäudes in ein Gefängnis waren mehrfache Beschwerden des Amberger Stadtmagistrats, der seine Verwaltungsbüros im Rathaus durch strafjuristische Abläufe zweckentfremdet sah. So beschloss der Magistrat, den „großen Kasten“ in der Breiten- oder Gallinggass', 1699 zu einem Gefängnis umzubauen.[1]
In der Folge stürzte ein Teil des Gebäudes in den Stadtgraben, weshalb man sich 1764 für einen Neubau entschied. Genannt wurde das Gebäude nun „Landrichteramts-Fronveste“ oder „Amtshaus“. Während der nächsten 200 Jahre seiner Nutzung bedurfte es immer wieder Reparaturarbeiten, die durch Verfall und teilweise schwierige hygienische Verhältnisse notwendig geworden waren.[1]
Im Jahr 1935 wurde dort die letzte Hinrichtung vollzogen. Bis Ende der 1950er Jahre war die Fronfeste als Gefängnis in Gebrauch. Als die Amberger Justizvollzugsanstalt von September 1964 bis August 1966 umgebaut wurde, musst die Fronfeste als Gefängnis reaktiviert werden. Bei der Übernahme des Gebäudes durch die private Firma Elektro Datz Ende der 60ziger Jahre waren Reste des Hinrichtungsmaterials noch vorhanden. Nach der Generalsanierung wurde in der Fronfeste am 15. April 2013 das Hotel Fronfeste eröffnet.[2][3] Die Sanierung des Objekts wurde mit dem Denkmalpreis des Bezirks Oberpfalz 2014 ausgezeichnet.[4][5][1]
Literatur
- Gerhard Kotzbauer: Zwischen Paradies und Arschkerben. die Straßennamen in der Altstadt von Amberg. Hrsg.: Stadtarchiv Amberg, Amberg 27. Januar 2020, ISBN 978-3-924707-15-6, S. 66-67
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Gerhard Kotzbauer: Zwischen Paradies und Arschkerben. die Straßennamen in der Altstadt von Amberg. Hrsg.: Stadtarchiv Amberg, Amberg 27. Januar 2020, ISBN 978-3-924707-15-6, S. 66-67
- ↑ Fronfeste - LAG Regionalentwicklung, abgerufen am 18. Mai 2025
- ↑ 10 Jahre Hotel Fronfeste und ein neuer Escape Room! - Wirtschaftsförderung Amberg, abgerufen am 19. Mai 2025
- ↑ Denkmalpreis, in: fronfeste.com, abgerufen am 19. Mai 2025
- ↑ Amberg, in: nefershapiland.de, abgerufen am 19. Mai 2025