Christuskirche Sulzbach-Rosenberg
| Christuskirche Sulzbach-Rosenberg | |
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Ostansicht der Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg | |
| Adresse: | Pfarrplatz 6 92237 Sulzbach-Rosenberg |
| BLfD-ID: | D-3-71-151-133 |
Die Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg ist eine evangelische Kirche, die nach dem Ende des Kirchensimultaneums 1954 erbaut wurde. Sie prägt mit ihrem markanten Turm das Stadtbild und bietet Raum für rund 800 Besucher.
Geschichte
Über 300 Jahre, von 1653 bis 1958, bestand in Sulzbach ein Kirchensimultaneum zwischen katholischer und evangelischer Gemeinde, das häufig zu Konflikten führte. 1954 einigten sich die Kirchengemeinden, das Simultaneum zu beenden und für die evangelische Gemeinde eine neue Kirche zu bauen. Die katholische Pfarrei stellte dafür den 1927 erworbenen Bauplatz in der Neustadt zur Verfügung.
Nach einem Architektenwettbewerb erhielt der Münchner Regierungsbaumeister Gustav Gsaenger den Auftrag. Er orientierte sich dabei an der Münchner Matthäuskirche. Der rechteckige Saalbau mit Nord- und Westempore erhielt im Norden einen quadratischen Turm. Mit einer Höhe von 60 m entspricht er der Höhe des Turms der Stadtpfarrkirche. Neben dem Hauptturm befindet sich am südlichen Giebel ein kleiner Turm mit der Taufglocke.
Architektur und Innenraum
Der Innenraum zeigt die sachliche Gestaltung der 1950er Jahre mit klaren Linien in Gestühl, Emporen und Decke. Die Empore wird von durchgehenden Stützen getragen. Das Untergeschoss enthält einen großen Gemeindesaal. Die Stahlbetonsäulen erzeugen eine vertikale Betonung, während die durchgehenden Bänke die Horizontale betonen.
Sehenswert sind:
- Der gemalte Flügelaltar von Angela Gsaenger im Andachtsraum neben dem Eingang, der die Stationen des Heilsweges Christi (Einzug in Jerusalem, Kreuzigung, Auferstehung) zeigt.
- Das monumentale Marmormosaik an der Altarwand von Angela Gsaenger mit der Vision von Golgatha und der himmlischen Gottesstadt.
- Der Hauptaltar, Kanzel, Ambo, Taufstein und das überlebensgroße schwebende Kruzifix von Andreas Schwarzkopf.
- Die Kanzel zeigt die Symbole der vier Evangelisten (Johannes – Adler, Lukas – geflügelter Stier, Markus – geflügelter Löwe, Matthäus – geflügelter Mensch) sowie Alpha & Omega.
- Am Ambo befindet sich das griechische Christusmonogramm XP mit der Lutherrose.
- Relikte aus der gotischen Stadtpfarrkirche: Epitaph des Ulrich Sitzinger und ein spätgotisches steinernes Engelsfigürchen.
Orgel
Die Orgel wurde 1958–1960 von der Firma Friedrich Weigle mit 33 Registern auf drei Manualen und Pedal erbaut. Sie besitzt einen Zimbelstern mit 8 Schalenglocken. 1989 wurde sie durch die Firma Schmid (Kaufbeuren) in einem neuen Gehäuse aufgestellt und um 10 Register erweitert. 2003 erfolgte eine Neuintonation und ein weiteres Register sowie ein zusätzlicher Zimbelstern. Heute verfügt die Orgel über 46 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.
Quellen
- Elisabeth Vogl: Sulzbach-Rosenberg. 4. völlig neu erarbeitete Auflage. Regensburg 2006, ISBN 3-7954-1874-7, S. 22-24
- Tourismus-Webseite der Stadt Sulzbach-Rosenberg: Christuskirche Sulzbach-Rosenberg
- Fuchs, Friedrich: in Eisenerz und Morgenglanz. Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Band II, S. 785–786.