Atelier Teufelsbäck
Das Atelier Teufelsbäck ist eine Amberger Bar - Bistro - Weinstube mit Biergarten, der in den Sommermonaten und zur Adventszeit Heimat von Teufelsbäck LIVE ist.
Lage
Das Atelier Teufelsbäck befindet sich direkt neben dem Hotel Brunner Amberg in der Batteriegasse 1 in Amberg.
Angebot
Der Fokus liegt bei den alkoholischen Getränken auf bayrischen Whiskys. Zusätzlich gibt es eine große Auswahl an Weinen - regional wie überregional, sowie zahlreiche Cocktails.
Die Küche bietet saisonale, mexikanische, regionale und internationale Speisen. Besonderes Augenmerk wird auf frisch zubereitete Speisen gelegt.
Der Biergarten ist ruhig gelegen und schön begrünt. Trotz der zentralen Lage bietet dieser Ort einen ruhigen Rückzugsort. Im Sommer und während der Vorweihnachtszeit finden dort regelmäßig Live-Konzerte bei Teufelsbäck LIVE statt.
Namensgebung
Der Name ist eine Hommage an die Legende um den Teufelsbäck Michael Wirth[1] und verweist zusätzlich auf den Fokus der Kunst, die man in den Innenräumen der Bar bewundern kann. Ursprüngich war auch der Name Galerie Teufelsbäck im Gespräch; es wurde aber schlussendlich die elegantere Bezeichnung Atelier gewählt.
Geschichte
Das Gebiet rund um das heutige Atelier Teufelsbäck unterlag seit dem 16. Jahrhundert einem steten Wandel.
Der deutsche Historiker und Archivar Dr. Johannes Laschinger schrieb in einem Artikel über den 30-jährigen Krieg. Bereits vor dessen Wirren war Amberg demzufolge eine wichtige Station für den postalischen Verkehr von und nach Prag. Anno 1595 eröffnete der damalige Postillion und gelernte Metzger Christoph Bayerschmid in der Ziegelgasse 8 die erste kaiserliche Poststelle, die er später verlegen musste. Im Jahr 1629 arbeitete dann der Weißbäcker Christoph Rockhinger in der Ziegelgasse 6. Gegen 1635 wütete die Pest in der Ziegelgasse, wodurch massiver Leerstand folgte.
Nach zahllosen Jahren der Pest wechselte das Gelände oft den Besitzer. Schließlich kaufte es dann Regina Wirth 1819 auf. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich auf dem Grundstück das Wohnhaus mit Keller und Gemüsegarten, sowie der Anbau mit Stallung, Brandweinhäusl, Mulzgebäude und ein Brunnen. Auch ein Acker mit Hopfengarten auf dem Galgenberg schien zum Grundstück zu gehören. Zu den vielen Immobilien zählten auch die Gebäude der Batteriegasse 1-3. Regina Wirths Mann Michael, der Teufelsbäck, begann im Jahr 1821 sein Handwerk. Er war, der Legende nach, nicht nur für seine Backwaren bekannt, sondern auch für seine cholerische Art. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sein Spitzname eher aus den Verdiensten zu Kriegszeiten des damaligen Russlandfeldzuges stammte.
Am 09. Januar des Jahres 1845 gingen ein Großteil der Grundstücke in den Besitz von Georg Lehner über. Recht schnell verkaufte der Wachszieher alles mit deutlichem Verlust wieder an den Bäckermeister Ignatz Hauer. Jener war Sohn von oben genannten Michael Wirth. In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts veräußerte man dann aus ungenannten Gründen Teile des Besitzes, darunter auch die Liegenschaften der Batteriegasse 1-3, wo man heute das Hotel Brunner und das Atelier Teufelsbäck findet. Die jahrelang betriebene Bäckerstube befand sich in der Ziegelgasse 6. Dies ist die Stelle, an der sich heute Tiefgarage und Ausfahrt des Hotel Brunner befinden. Dort ist auch ein Teil des ursprünglichen Gebäudes zu entdecken, unter anderem den Erker des einstigen Lastkrans. Die rückwärtigen Häuser des Grundstücks wichen im Jahr 1958 dem Neubau des Hotel Brunner, nachdem man bis zu diesem Zeitpunkt auf der gesamten Immobilie noch eine Gastwirtschaft mit dem Namen „Zum Teufelsbäck“ betrieben hatte.
Amberg befand sich im wirtschaftlichen Aufwind und man benötigte Übernachtungsmöglichkeiten für die zahlreichen Besucher. Deshalb war es ein Ereignis, als der Architekt Edwin Gräf auf dem Erras-Brunner-Anwesen die geschichtsträchtige Gastwirtschaft abreißen ließ und mit dem Bau des modernen Hotel Brunner begann. Bereits im Juli 1958 wurde Richtfest gefeiert und am 20. Dezember 1958 eröffnet. Das Gebäude des heutigen Atelier Teufelsbäck wurde noch anderweitig genutzt.
Wohl in den 70er Jahren eröffnete die Bacchus Klause des Gastwirtes Wolfgang Litten. Über viele Jahre galt diese traditionsreiche Gastwirtschaft als Synonym für Geselligkeit und erlesenen Weingenuss in Amberg.
Im Jahr 2019 übernahm Hotelier Konstantin Schatz diesen einzigartigen Standort. Behutsam und auf Tradition bedacht, schuf er bei der Komplettsanierung eine faszinierende Symbiose aus Kunst, bayrischer Urigkeit und Moderne. Bei der Eröffnung, zu der auch Oberbürgermeister Michael Cerny erschien, stellten zahlreiche Amberger Künstler aus. Außerdem wurde das von Marion Mack und Marcus Trepesch geschaffene Glasmosaik "Amirage" im Inneren der Bar enthüllt, das eine Ansicht der Stadt Amberg darstellt.
So ist schlussendlich ein schöner Ort des gemeinsamen Miteinanders entstanden, der tief in der Amberger Geschichte verwurzelt ist. Dies zeigt sich mittlerweile auch durch die regelmäßigen Konzerte Amberger Musiker im Biergarten des Atelier Teufelsbäck.
Die Legende vom Teufelsbäck
Der umtriebige Weißbäcker Michael Wirth fluchte gern und viel. Besonders der Teufel musste sich dabei recht oft seine Anrufung gefallen lassen. So trug es sich eines Morgens zu, dass Michael Wirth in seiner Backstube stand und das Feuer seines Ofens nicht hoch genug lodern wollte. Wilde Flüche hallten daraufhin durch die mehlgeschwängerte Luft und auch der Teufel blieb nicht unerwähnt. Plötzlich sprang die Tür zur Backstube auf und ein gehörntes Wesen stand mit loderndem Blick vor dem cholerischen Bäcker. Natürlich war das selbst für ein gestandenes Mannsbild wie ihn zu viel. Schreiend flüchtete er in seine Wohngemächer, in denen seine Frau und Tochter verwundert seiner atemlosen Schilderung lauschten.
Die Bäckersfrau Regina Wirth wollte dem beschriebenen Treiben keinen rechten Glauben schenken. Deshalb beschloss sie, sich selbst ein Bild zu machen. Kurze Zeit später erfüllte schallendes Lachen die Backstube. Michael Wirth fasste sich ein Herz und beschloss nach dem Rechten zu sehen. Seine Frau und die Tochter standen vor dem Ofen und zeigten auf das gefährliche Wesen, das den Bäcker so in Panik versetzt hatte: ein Ziegenbock.[2]
Diese peinliche Geschichte machte alsbald die Runde und so hatte Michael Wirth seinen Spitznamen weg: “Teufelsbäck”. Dieser Name überdauerte die Zeit und schließlich benannte man auch die spätere Gaststube auf der Ziegelgasse nach ihm.
Einzelnachweise
- Hans Hummel – Heimatpfleger (1929 – 2015)
- Anton Wurzner – Amberger Maer „Beim Teufelsbäck“ – Seite 6
- Anton Dollacker – Alte Amberger Geschichten und Sagen – Nummer 25 – Seite 22
- Stadtarchiv Amberg
- ↑ Geschichte, abgerufen am 7. Mai 2025
- ↑ Amberger Geschicht'n,. Hrsg.: Stefan Helml, April 1984, S. 139-140