Altstraßen im Bereich der TK 25 6535 Alfeld
Die Kuppenalb
Das Untersuchungsgebiet der TK Karte „Alfeld“ wird im Norden begrenzt von der Trasse der Bundesstraße 14 („Goldene Straße“) und im Süden vom Verlauf der Bundesautobahn A 6 („Via Carolina“).
Das Gemeindegebiet Alfeld grenzt an die Oberpfalz, gehört zum sogenannten „Birgland“ und liegt in der sogenannten „Kuppenalb“ der mittleren Fränkischen Alb, die von größeren Höhenunterschieden geprägt wird und von nacheiszeitlichen Karstbächen entwässert wird. Die höchste Erhebung des Jura ist der Poppberg mit 657 m.
Zahlreiche Bodendenkmäler verweisen auf vorgeschichtliche Besiedlung vom Frühpaläolithikum bis zur Keltenzeit. Zudem berührt die Karte in ihrem nordwestlichen Teil an die „Houbirg“, ein in keltischer Zeit auf ca. 90 ha befestigtes Hochplateau. Die Massierung von Hohlwegen im nordwestlichen Teil der Karte ist auf diese vorgeschichtliche Anlage zurückzuführen.
Alfeld liegt an der im Diedenhofener Kapitulare genannten Altstraße von Forchheim nach Regensburg. Diese Verordnung Karls des Großen stammt aus dem Jahre 805 und regelt den Handel mit Waffen.
Die erste urkundliche Erwähnung Alfelds erfolgte 1072 mit der Weihe der Kirche St. Bartholomäus. Eine ursprünglich hier genannte Burg erscheint nach 1504 nicht mehr und dürfte im Landshuter Erbfolgekrieg zerstört worden sein.[1]
Altstraßen um Alfeld nach Dollacker
Das Untersuchungsgebiet wird von einer Reihe von Altwegen durchzogen. Nach Dollacker sind es folgende Trassen:
- Dollacker Nr. 23: Amberg – Illschwang – Pesenricht – Alfeld – nördlich Altdorf – Mögeldorf – Nürnberg.
- Dollacker Nr. 34: Sulzbach – Pesenricht – Schwend – Lauterhofen – Hillohe – Kirchenwinn – Distlhof – Velburg.
- Dollacker Nr. 35: Sulzbach – Fürnried – Förrenbach – Happurg – Hersbruck.
- Dollacker Nr. 36: Sulzbach – Schwand – Bachetsfeld – Haunritz – Hartmannshof – Nürnberg.
- Dollacker Nr. 92: Nürnberg – Mögeldorf – Weißenbrunn – Waller – Alfeld – Poppberg Schwendneröd – Augsberg – Ursensollen – Ensdorf – Schwandorf. Im Jahre 1776 als „uralte kurpfälzische Landstraße“ bzw. „Nürnberger Hochstraße“ bezeichnet.
- Dollacker Nr. 93: Altdorf – Unterrieden – Eismannsberg – Traunfeld – Poppberg. Von da wie Nr. 92 wie Nr. 92 über Ursensollen und Ensdorf nach Schwandorf.
- Dollacker Nr. 95: Hersbruck – Happurg – Waller – Gebertshofen – Lauterhofen – Schmidmühlen – Premberg – Regensburg. Strecke Hersbruck – Schmidmühlen wurde im Staatsvertrag von Schwetzingen zwischen Kurbayern und der Kurpfalz am 6. Juni 1770 abgeschafft.[2]
Altstraßen um Alfeld nach Rädle
Herbert Rädle hat sich in seiner Altwegeforschung im Raum Neumarkt – Amberg -Sulzbach vor allem auch den Raum Lauterhofen konzentriert und ist verschiedenen von dort ausgehenden Altwegetrassen nachgegangen. Dabei weist er zum einen auf die Kreuzung verschiedener Altstraßen in diesem Raum hin. Zum anderen legt er seinen Fokus besonders auf den Ort Waller, der in diesem Zusammenhang offensichtlich eine wichtige Rolle als „Verkehrsknoten“ gespielt hat. Wieder verweist Rädle auf zahlreiche Hinweise, dass die Altwegetrassen in diesem Raum bereits in vorgeschichtlicher Zeit eine Bedeutung gehabt haben müssen.
Verkehrsknoten Waller
Eine möglicherweise 3000 Jahre alte West-Ost-Trasse (M. Conrad) führte über Würzburg und Nürnberg nach Weißenbrunn, Waller, Schwenderöd, Ursensollen und Bittenbrunn nach Ensdorf und nach der Überquerung der Vils (Furt bzw. Brücke) weiter nach Schwandorf zu Naab. (= “Nürnberger Hochstraße“ bzw. „uralte kurpfälzische Landstraße“). Rädle beginnt seine Altstraßenwanderung am Sonnenhof bei Oberrieden, wo ein Grenzstein an einem Wanderparkplatz den einstigen Grenzverlauf zwischen dem Nürnberger Land und der Oberpfalz markiert. (s. Manske Sulzbach in im Spiegel der Zeiten 1978, S. 41). Beim Weiler Waller, drei Kilometer westlich Alfeld, kreuzt diese nach Rädle prähistorische Trasse eine weitere, nämlich die ebenfalls prähistorische Trasse Magdeburg – Erfurt – Forchheim – Lauterhofen – Premberg (s. Dollacker oben Nr.?, sowie Rädle 5 d). Von Waller aus fährt Rädle über Lieritzhofen und Alfeld nach Poppbeg du von dort nordöstlich in Richtung Hainfeld. Von dort bei der Autobahn-Unterführung lässt sich die Spur Weißenbrunn – Ursensollen – Ensdorf durchgehend mit dem Auto befahren: Verlauf über (Ober-)Hirschricht – Schwenderöd – Augsberg – Ursensollen – Hohenkemnath (= Raststätte mit Steinbau!) – Bittenbrunn – Garsdorf – Hirschwald – Ensdorf (Jakobspatrozinium!).[3]
Weblinks
- Karte der Hohlwege, Steige und Denkmäler im Bereich der TK 25 Blatt 6535: Alfeld
- Karte der Hohlwege im Bereich der TK 25 Blatt 6535: Alfeld
- Karte der Steige im Bereich der TK 25 Blatt 6535: Alfeld
- Karte der Denkmäler im Bereich der TK 25 Blatt 6535: Alfeld
Einzelnachweise
- ↑ Alfeld (Mittelfranken) – Wikipedia, abgerufen am 1. August 2025
- ↑ Anton Dollacker: Altstraßen der mittleren Oberpfalz. urn:nbn:de:bvb:355-rbh-1575-7, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, Band 88. Hrsg.: Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg, Regensburg 1938, urn:nbn:de:bvb:355-rbh-2740-1, S. 167-186
- ↑ Herbert Rädle: Neumarkter Historische Beiträge, Band 6. Unterwegs auf Altstraßen im Raum Neumarkt. Neumarkt 2005, ISBN 3-00-017390-0, S. 114-120