Altenmarkt (Cham)


Altenmarkt ist ein Gemeindeteil der Stadt Cham im Landkreis Cham in der Oberpfalz.
Lage
Altenmarkt liegt in der Cham-Further Senke am Quadfeldmühlbach, der vom Fluss Regen bei der Stadt Cham abzweigt. Der Ortsteil liegt an der Bundesstraße B 85 (Amberg - Schwandorf - Cham - Passau).
Aus der Geschichte von Altenmarkt
Unter Heinrich III. (1016 - 1056), von seinem Vater Konrad II. 1028 zum Mitkönig erhoben und mit den Herzogtümern Bayern und Schwaben ausgestattet, erfolgte ein neues Sytem der Grenzverteidignug. In der Gegend um Cham entstand ab der Mitte des elften Jahrhunderts ein dichter Burgengürtel, der von Ministerialen, also Dienstmannen des Hochadels oder der Kirche verwaltet wurden. Sie dienten dem König als Verwalter, Richter und Krieger. Im Gebiet um Cham lagen die die "Dienstmannenburgen Katzberg, Brunnendorf, Püdensdorf, Satzdorf, Windischbergerdorf, Kothmaißling, Buchberg, Runding, Chameregg, Göttling, Thierling, Traubenbach, Loifling, Altenmarkt, Michelsdorf, Wilring, Tasching, Vilzing, Penting, Kolmberg, Döfering, Darstein, Wölsting, Walting, Dalking, Arnschwang, Ziefling, Nanzing, und Döbersing"[1].
Im Jahre 1135 schenkte Markgraf Diepold dem Kloster Reichenbach "predium nomine Altenmarkt, Putzling, Wiltmaring"[2]. Mit dem lateinischen Begriff "predium" ist ein Gut in Altenmarkt gemeint. Altenmarkt, in den Urkunden auch der „alte Markt“ genannt, lag an der Handelsstraße von Straubing nach Böhmen. Im Jahre 1135 erfolgt auch eine erste Nennung einer Mühle in Altenmarkt, die als Klostermühle bezeichnet wurde.
Nach der Gerichtskonskription von 1752 und dem Hofanlagebuch von 1760[3] wird Altenmarkt wie folgt beschrieben: In Altenmarkt, das heute ein Dorf und zugleich Gemeinde ist, gehören der Paulanerpropstei Cham 6 ganze Höfe wie der Roserhof, der Süber, der Kugler, der Glockenhof, die Mühle und der Pfister, 3 halbe Höfe wie der Pfeilschifter, der Pongraz, der Kagermyr und 3 Viertelhöfe wie der Wyer, Gruber, Hausladen und das Hüthaus der bäuerlichen Wirtschaftsgemeinde.
Hager schreibt im Jahre 1906 in der Reihe Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, dass sich "interessante hölzerne Bauernhäuser"[4] in Altenmarkt befinden (siehe Plan rechts).
Gemeinde Altenmarkt
Ein Verzeichnis vom 5. Dezember 1811 zeigt folgende Zusammensetzung der Gemeinde Altenmarkt[5]: Altenmarkt, Michelsdorf, Ried am Pfahl, Brunn, Stadl, Scharlau mit Höfen.
Im Zuge einer weiteren Verwaltungsreform im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Altenmarkt, bestehend aus den Ortschaften Altenmarkt, Haidhäuser (Cham), Höfen, Michelsdorf, Scharlau und Tasching.
Am 1. Januar 1972 erfolgte die Auflösung der bis dahin eigenständigen Gemeinde Altenmarkt und die Eingemeindung nach Cham[6]
Sehenswürdigkeiten
- Klostermühle Altenmarkt
- Brückl-Mühlweg am Quadfeldmühlbach
Vereine


Freiwillige Feuerwehr Altenmarkt
Die Freiwillige Feuerwehr Altenmarkt hat rund 250 Mitglieder. Diese kommen aus den Ortsteilen Altenmarkt, Brunn, Haidhäuser, Höfen, Michelsdorf, Scharlau, Stadl und Tasching.
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Altenmarkt geht auf das Jahr 1878 zurück.
TC Rot-Weiß Cham
Der TC Rot-Weiß Cham wurde 1953 gegründet. Der Chamer Verein hat seine Plätze an der Prälat Wolker Straße am Quadfeldmühlbach in Altenmarkt.
Er ist der größte und der zweitälteste Tennisclub im Landkreis Cham.
DJK 1967 Altenmarkt
Die DJK Altenmarkt wurde 1967 gegründet. Ursprünglich wurde Fußball gespielt. Der Fußballbetrieb wurde vor längerer Zeit eingestellt.
Heute betreiben die Mitglieder des Vereins Sportarten wie Bogen- und Stockschießen.
Kapellenbauverein Altenmarkt
Am 20. Juli 1988 wurde der „Kapellenbauverein Altenmarkt“ gegründet[7]. Ziel des Vereins war in Altenmarkt eine Kapelle zu errichten.
Am 24. Juni 1990 wurde die Kapelle "St. Johannes der Täufer" in Altenmarkt geweiht.
D' Rawuckala
Die Altenmarkter "Rawuckerla" sind ein Verein, der alte Traditionen bewahrt. Er kümmert sich um den Brückl-Mühlweg, der entlang des Quadfeldmühlbachs in Altenmarkt führt und unterstützt mit seinen Aktivitäten soziale Einrichtungen.
Die Altenmarkter Rawuckerla sind Veranstalter des "Rawuckerlmarktes" der jährlich am ersten Sonntag nach dem 15. August (Mariä Himmelfahrt) stattfindet.
SuKK Altenmarkt-Janahof
Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Altenmarkt-Janahof ist ein Verein in Altenmarkt.
Anglerfreund Altenmarkt
Die Angelerfreund Altenmarkt sind ein Zusammenschluss von Hobbyanglern. Der Verein beteiligt sich alle Jahre am Rawuckerlmarkt in Altenmarkt.
Bilder Altenmarkt
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Brückl-Mühlweg in Altenmarkt (2025)
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Klostermühle in Altenmarkt (2025)
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Aufbau Rawuckerlmarkt (2025)
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Rawuckerlmarkt (2025)
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Plan Altenmarkt Landvermessung (1831)
Ortstypische Veranstaltungen
Altstraßen um Altenmarkt und Cham
Altstraßen sind historische Verkehrsverbindungen von lokaler, regionaler oder überregionaler Bedeutung. Sie dienten vor allem dem Warenaustausch und der Kommunikation. Allerdings unterschieden sich diese deutlich von heutigen Straßen, da früher ein befestigter Unterbau mit Straßengräben und ein regelmäßiger Unterhalt fehlte. Um z.B. auch Steige mit einzubeziehen, spricht man besser von "Altwegen".
Seit der ersten Jahrtausendwende gibt es Hinweise, dass der Fluss Regen, an dem Cham liegt, bereits eine rege Trift mit Holz aufwies. Das Ziel war die Stadt Regensburg, von wo aus auch Flöße bis nach Wien und Budapest trifteten. Bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg erfolgte Trift und Flößerei auf dem Regen.
Literatur
- Georg Hager, Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Zweiter Band, Oberpfalz und Regensburg, VI Bezirksamt Cham, München 1906
- Max Piendl, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 8, Das Landgericht Cham, München 1955
- Wilhelm Volkert (Hrsg.), Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7
Weblinks
- Medien in der Kategorie Altenmarkt Cham
- Medien in der Kategorie Cham
- Luftaufnahmen aus der Oberpfalz
- Fernsehen (TVA) zu Gast in der Klostermühle Altenmarkt
- Kochbuch Klostermühle Altenmarkt
Einzelnachweise
- ↑ Max Piendl, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 8, Das Landgericht Cham, München 1955, S. 3
- ↑ Max Piendl, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 8, Das Landgericht Cham, München 1955, S. 10
- ↑ Max Piendl, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 8, Das Landgericht Cham, München 1955, S. 17
- ↑ Georg Hager, Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Zweiter Band, Oberpfalz und Regensburg, VI Bezirksmat Cham, München 1906, S. 11
- ↑ Max Piendl, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 8, Das Landgericht Cham, München 1955, S. 66
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.), Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, S. 439
- ↑ Kapelle St. Johannes der Täufer in Cham-Altenmarkt Homepage Katholisches Pfarramt St. Jakob in Cham, abgerufen am 19. November 2025