Alfred Egid Hierold
| Alfred E. Hierold | |
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| Geburtsdatum: | 29. Dezember 1941 |
| Sterbedatum: | 3. September 2025 |
Alfred Egid Hierold (* 29. Dezember 1941 in Vohenstrauß; † 3. September 2025)[1] war ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher, Theologe und Kirchenrechtler sowie Rektor der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Leben
Nach dem Abitur studierte Alfred Hierold Theologie an der Universität Regensburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dort begegnete er erstmals Klaus Mörsdorf, der ihn für das Kirchenrecht begeisterte. Nach seiner Priesterweihe am 29. Juni 1967 in Regensburg und einer Zeit als Kaplan in Eggenfelden (1967–1968) erwarb Hierold am 20. Februar 1975 ein Lizenziat im kanonischen Recht (Lic. iur. can.), anschließend wurde er am 23. Februar 1978 zum Thema „Grundlegung und Organisation kirchlicher Caritas: unter besonderer Berücksichtigung des deutschen Teilkirchenrechtes“ promoviert. Am 1. April 1980 begann er seine Lehrtätigkeit an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, zunächst als Vertreter des emeritierten Othmar Heggelbacher, dem er am 1. März 1981 als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Kirchenrecht nachfolgte.
Dort wandte sich Hierold der Hochschulpolitik zu. Am 1. Oktober 1983 wurde er erstmals Dekan der Fakultät katholische Theologie (bis 1985). Vom 18. März 1989 bis zum 30. September 1991 war er Vizepräsident, vom 1. April 1992 bis zum 30. April 2000 Rektor der Universität. Seine Amtszeit war geprägt durch den weiteren Ausbau der erst 1979 wieder zur Universität erhobenen Einrichtung. Vom 1. Oktober 2000 bis zum 30. September 2002 war Hierold nochmals Dekan der Fakultät Katholische Theologie. An der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz lehrte er von 1983 bis 2017 als Gastprofessor, später ordentlicher Professor das Kanonische Recht.[2]
Neben der Hochschule übernahm Hierold weitere Aufgaben im Bereich der katholischen Kirche: Ab dem 1. Februar 1983 war er Vizeoffizial des Erzbistums Bamberg, ab 1985 war er Mitglied der Missio-Kommission der Erzdiözese Bamberg. Seit dem 27. September 2001 beriet er die Kommission XIII der Deutschen Bischofskonferenz, die für die Caritas zuständig ist. Ab 2001 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Rates der Katholischen Akademie in Bayern. Im Rahmen des Bologna-Prozesses war er ab dem 28. Oktober 2003 Mitglied der Kommission der Kongregation für das Katholische Bildungswesen und beriet zugleich die deutschen Bischöfe in dieser Angelegenheit. Damit verband er kirchliches und hochschulpolitisches Engagement.
Von 2002 bis 2006 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Kirchenrecht in Deutschland. Ab dem 1. Juli 2005 war Hierold Richter am Kirchliche Arbeitsgerichtshof (KAGH) in Bonn. Ab 12. Juni 2002 war er Mitglied der Kommission zur Erforschung der Militärseelsorge und ab 2010 Mitglied des Verwaltungsrates der Katholischen Soldatenseelsorge. Ab 2004 war er Präsident des Vereins der Freunde des Vatikanischen Geheimarchivs. Ab 16. September 2008 war er Vorsitzender der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung kanonischer Studiengänge in Deutschland (AKAST).
Alfred E. Hierold engagierte sich für zahlreiche Sozialprojekte im Heiligen Land. Er wurde 1989 durch den Kardinal-Großmeister Giuseppe Caprio in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen und am 20. Mai 1989 im Mainzer Dom durch den Großprior Franz Kardinal Hengsbach in den päpstlichen Laienorden investiert. Er war bis 2016 Prior der Komturei Bamberg des Ritterordens. Josef Zerndl trat seine Nachfolge an.
Neben vielen anderen bürgerschaftlichen Engagements war Hierold seit 1995 Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Fredericia Bamberg (1995) und der Studentenverbindung Capitolina in Rom, beide im CV. Er war Vorsitzender des Vereins des Freundeskreises des «collegium oecumenicum» (2010) sowie Mitglied des Aufsichtsrats des Kolping-Bildungswerkes in der Erzdiözese Bamberg (2010).
Alfred E. Hierold starb am 3. September 2025 im Alter von 83 Jahren.[3]
Auszeichnungen und Ehrungen
- Päpstlicher Ehrenprälat (Monsignore) (10. Juni 1993)
- Träger des Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Verdienstkreuz 1. Klasse; 1998)
- Inhaber der Martin-Luther-Medaille (1999)
- Inhaber der Bene-Merenti-Medaille der Universität Bamberg (2002)
- Träger der Bürgermedaille der Stadt Bamberg (12. Dezember 2002)
- Ehrenbürger des Marktes Hirschaid (9. Juli 2007)
- Ehrenbürger des Marktes Moosbach (Oberpfalz) (5. Juni 2008)
- Verdienstmedaille des Erzbistums Bamberg (2012)
Weblinks
- Erzbischof Schick gratuliert Professor em. Alfred Hierold zum 70. Geburtstag
- Nachruf: Hannah Fischer: Universität trauert um Alfred E. Hierold. Universität Bamberg, vom 4. September 2025, abgerufen am 4. September 2025
Einzelnachweise
- ↑ Hannah Fischer: Universität trauert um Alfred E. Hierold. Universität Bamberg, vom 4. September 2025, abgerufen am 4. September 2025
- ↑ “Vivant Professores” – Dankfeier für emeritierte Professoren (17.05.2017), vom 17. Mai 2017, abgerufen am 8. November 2021
- ↑ Traueranzeige Alfred E. Hierold. trauer.sueddeutsche.de, vom 6. September 2025, abgerufen am 13. September 2025
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