Schloss Sulzbach

Aus OberpfalzWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Koordinaten: 49° 30' 18.94" N, 11° 44' 9.73" E

Schloss Sulzbach
Schloss Sulzbach, Ostansicht mit Palas und Kloster
Adresse:Im Schloss 1
92237 Sulzbach‑Rosenberg
BLfD-ID:D-3-71-151-71
Q1014180  Burg_Sulzbach Burg Sulzbach  4471717-9

Baugeschichte

Das Schloss Sulzbach gehört zu den ältesten mittelalterlichen Anlagen in Bayern. Vom 8. bis zum 12. Jahrhundert war es ein bedeutendes Herrschaftszentrum im Nordgau.

Frühzeit und Mittelalter

Die Burgherren aus dem karolingischen Hochadel ließen eine Reihe von Gebäuden errichten. Darunter auch die Burgkapelle, die sich bis heute größtenteils im aufgehenden Mauerwerk des Kapellenbaus erhalten hat. Wohl ab 1003 kam die Burg an die Grafen von Sulzbach. Sie errichteten einen achteckigen Wohnturm, dessen unterste Lagen heute im Erdgeschoss des Augustflügels besichtigt werden kann. Er hatte 3,2 m starke Mauern aus Kleinquadern und einen Durchmesser von fast 12 m. Er besaß einen Abtritt mit in der Mauer verlaufendem Abortkanal. Ein weiteres Wohnhaus verfügte über eine Fußbodenheizung. Um 1300 wurde der Palas errichtet, der bis heute das Bild des Schlosses prägt. Nach einem Brand im Jahr 1354 entstanden weitere Befestigungen, darunter der Alte Hofkasten und die Zwingermauer. Der Hussenturm von 1430 diente der Verteidigung gegen mögliche Hussiteneinfälle.

Wittelsbacher Zeit

Ab 1581 war Sulzbach Residenz der Wittelsbacher. Unter Ottheinrich II. wurden die beiden Schneckentürme am Kanzleiflügel und am Palas errichtet. Pfalzgraf August ließ den Bergfried abbrechen, den Augustflügel neu errichten und die Schlosskapelle wiederherstellen. 1663 ließ Pfalzgraf Christian August die Schlosskapelle erweitern und ein Ballhaus errichten.

Barock und Kloster

Im 18. Jahrhundert wurde die sogenannte Schlosskaserne im unteren Hof angelegt. 1753 übergab Karl Theodor das Ballhaus und ein weiteres Wohngebäude an die Salesianerinnen, die dort ein Kloster mit Kirche einrichteten.

Niedergang und Nutzung

Mit dem Tod der letzten Pfalzgräfin im Jahr 1794 begann der Niedergang. Das Schloss wurde unter anderem als Kaserne, Lazarett und Gefängnis genutzt. 1807 erwarb der Verleger Johann Esaias von Seidel die Anlage und richtete dort seine Druckerei ein. 1861 kaufte der bayerische Staat das Schloss zurück und nutzte es als Strafanstalt. Dafür wurde der Südteil des oberen Schlosshofes, der sogenannte Apothekerflügel, abgerissen und durch einen Zellenbau ersetzt.

Restaurierung und Gegenwart

Nach einer umfassenden Sanierung in den Jahren 1992 bis 2001 beherbergt das Schloss heute das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach. In der ehemaligen Schlosskaserne sind die Stadtbibliothek und die Städtische Musikschule untergebracht. Teile des ehemaligen Salesianerklosters dienen der Polizei und dem Staatsarchiv.

Quellen