Oberpfälzer Seenland

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von unten: Teil vom Lindensee, Ausee, Brückelsee, Murner See (2017)

Das Oberpfälzer Seenland ist ein Seenlandschaft im südlichen Teil des Landkreises Schwandorf mit einer Gesamtwasserfläche von rund 830 Hektar. Das Seenland ist damit die wasserreichste Region in der Oberpfalz.

Lage des Oberpfälzer Seenlandes

Das Oberpfälzer Seenland besteht aus mehreren Seen und weiteren Gewässern im Bereich von Steinberg am See, Schwandorf, Schwarzenfeld und Wackersdorf. Das Charlottenhofer Weihergebiet bildet dabei das Kernstück des Karpfenlandes mittlere Oberpfalz. Das Karpfenland zählt im Landkreis Schwandorf über 2400 Teiche, die zur Fischzucht genutzt werden.

Die einzelnen Seen des Oberpfälzer Seenlandes sind über die Bundesautobahn A 93 gut zu erreichen.

Kleine Geschichte des Braunkohleabbaus im Raum Steinberg am See und Wackersdorf

Andreas Schuster entdeckt Kohle

Im Jahre 1800 stieß der Wackersdorfer Schneidermeister Andreas Schuster auf „schwarze Erde“. Der Pfarrer von Wackersdorf erkannte, dass es sich bei der Erde um Kohle handelte. Es kaum zum versuchsweisen Abbau, der unter Tage erfolgte. Da sich das Ganze aber nicht rentierte, wurde der Abbau 1845 eingestellt

Industrieller Kohleabbau

1904 begann mit der Gründung der Bayerischen Braunkohle- und Brikettindustrie-Gewerkschaft, die 1906 in die Bayerische Braunkohlen-Industrie AG (BBI) umfirmierte, der industrielle Abbau der Braunkohle im Tagebau. Im Jahre 1908 kam es in Wackerdorf zum Bau einer Brikettfabrik, die bis 1964 Briketts produzierte. Insgesamt lag die Produktion bei 5,7 Millionen [1] Tonnen Briketts.

Umsiedlung der Ortschaft Wackersdorf

Da die Ortschaft Wackersdorf auf einem Braunkohlefeld stand, sollte der Ort umgesiedelt werden. Das war bereits um 1920 in Planung. Doch aus der Umsiedlung wurde nichts. Erst zwischen 1950 und 1952 kam es zur Umsiedlung von Wackersdorf an den heutigen Standort. Die Umsiedlung kostete über sieben Millionen Mark[2].

Ende der Braunkohleförderung

Im Jahre 1982 waren die Braunkohlevorräte im Oberpfälzer Abbaugebiet erschöpft. Der Abbau wurde eingestellt. Am 21. September erfolgte die Förderung der letzten Tonne. Mit einem Fördervolumen von insgesamt 185 Millionen Tonnen Braunkohle war das Gebiet um Steinberg am See und Wackersdorf nach dem Rheinischen Braunkohlerevier das zweitgrößte Abbaugebiet in der damaligen Bundesrepublik Deutschland.

Wandel zum Seenland

Nach der Einstellung des Abbaus wurden die ehemaligen Tagebauflächen renaturiert. Mit dem Kohleabbau verbunden war das Abpumpen von Wasser, was zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels führte. Vor dem Abbau gab es in dem Gebiet „eine Vielzahl von Teichen, Sümpfen und langsam fließenden Bächen. Durch den Kohlebergbau verschwanden viele dieser Feuchtbiotope [3]. Nach dem Ende des Bergbaus und der Flutung der alten Kohlegruben stieg der Grundwasserspiegel wieder an. Dadurch entstanden die Seen, die heute das Oberpfälzer Seenland prägen.

Seen und Weiherlandschaften im Seenland um Wackersdorf und Steinberg am See

Der Aussee, Brückelsee und Murner See liegen östlich der Linie Schwarzenfeld - Wackersdorf. Der Steinberger See befindet sich nordwestlich von Steinberg am See und ist mit einer Wasserfläche von rund 1,8 Quadratkilometern der größte See im Oberpfälzer Seenland, gefolgt vom Brücklsee mit 1,5 Quadratkilometern und dem Murner See mit einem knappen Quadratkilometer Wasserfläche. Im Oberpfälzer Seenland liegen mehre größere Seen, die zum Teil für Freizeitaktivitäten erschlossen sind. Einige können für Freizeitaktivitäten nicht genutzt werden.

Für Freizeitaktivitäten unterschiedlicher Art erschlossen

Für Freizeitaktivitäten nicht erschlossen oder nicht nutzbar

Urlaubs- und Erholungsgebiet Oberpfälzer Seenland

Die verschiedenen Seen im Oberpfälzer Seenland bieten ein breites Angebot für Urlaubs- und Freizeitaktivitäten aller Art. Angefangen vom Baden, Wakeboarden, Stand Up Paddling oder Segeln laden über 700 Kilometer Rad- und Wanderwege zu Freizeitaktivitäten ein. Die größte Holzkugel der Welt am Steinberger See ist begehbar und bietet auf 40 Meter Höhe einen herrlichen Ausblick über die Landschaft.

Bilder Oberpfälzer Seenland

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.braunkohlemuseum-steinberg.de/de/das-museum/braunkohle-bbi
  2. www.braunkohlemuseum-steinberg.de/de/das-museum/braunkohle-bbi
  3. Infotafel am Murner See