Marktplatz 3

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Koordinaten: 49° 26' 42.40" N, 11° 51' 26.64" E

Marktplatz 3
Das Gebäude Marktplatz 3 in Amberg im Jahr 2011
Adresse:Marktplatz 3
92224 Amberg
BLfD-ID:D-3-61-000-222
Q41305435  Marktplatz_3_(Amberg)

Das Gebäude Marktplatz 3 ist ein Gebäude am Amberger Marktplatz, das über die Jahre viele Nutzungen erfahren hat.

Geschichte

Die Geschichte des Hauses am Marktplatz in Amberg beginnt im 15. Jahrhundert. In den Stadtkammerrechnungen des 15. Jahrhunderts wurde es als „Geintzen“ bezeichnet. Woher diese Bezeichnung stammt, ist bis heute unbekannt. Ursprünglich diente das Gebäude als Ratstrinkstube. Es diente den Ratsherren zum geselligen Beisammensein nach Ratswahlen und Abhörungen der Jahresrechnungen. Aus der Chronik von 1564 geht hervor, dass es für die „kurfürstlichen Räthe und Offizianten, für die Hofjunger, für die Rathsverwandten und ihre Söhne bestimmt“ war. Außerdem berichtet Schwaiger, dass man nachmittags ab 1 Uhr bis zum Abendessen, für 21 Pfennig so viel Käs‘, Wein und Brot haben konnte, wie man wollte. Die Ratstrinkstube genoss zudem einen guten Ruf als Gaststätte für gehobenere Ansprüche und elegante Hochzeitsfeiern.[1][2]

1728[Anm. 1] wurde das Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der 1753 fertiggestellt wurde. Hier bekam es sein barockes Erscheinungsbild sowie die vier hölzernen allegorischen Figuren, die die vier Elemente Luft, Wasser, Erde, Feuer symbolisieren und aus ihren Nischen noch heute auf den Marktplatz herabblicken. 1764 wurde im dritten Geschoss ein festlicher Saal erbaut. Nun war dort der Stadtarzt beheimatet und auf der Seite der Krambrücke vier Läden ansässig.[1]

Dank des Tanzsaals und dem Engagement des Wirts Lorenz Niedermayer ging es mit der Ratstrinkstube wieder bergauf und gewann für das gesellschaftliche Leben durch die von Niedermayer veranstalteten Faschingsredouten an Bedeutung.[3]

1808 ging die Ratstrinkstube an Georg Hirschmann, der dort den „Wittelsbacher Hof“ eröffnete. 1810 wurde er Poststallmeister und verkaufte im Oktober 1832 die Trinkstube an seinen Nachfolger im Poststallmeisteramt, Ludwig Heinrich Sack. Bis zur Verlegung der Postverwaltung in die Untere Nabburger Straße war diese bis zum 17. Mai 1834 auf der Marktplatzseite in der Ratstrinkstube untergebracht.[3][2]

1920 kaufte Paul Baumgart das Anwesen und erweiterte das dort eingerichtete „Confectionshaus“ für Damen um eine Herren- und Knabenabteilung. 1955 erwarb die Kreissparkasse das Gebäude und baute es in den Folgejahren um. In diesem Zuge wurden auch die Schwibbögen wieder freigelegt. 2000 erwarb es Dr. Ulrich Schmid, bis 2006 wurde es an die Firma Lindex vermietet, bis 2013 war die Buchhandlung Hugendubel ansässig und heute befinden sich die Läden „Vero Moda“ und „Jack & Jones“ darin.[3][2]

Literatur

Anmerkungen

  1. Helml nennt abweichend die Jahreszahl 1726.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Instagram, vom 17. Dezember 2024, abgerufen am 11. Oktober 2025
  2. 2,0 2,1 2,2 Amberger Geschicht'n. Hrsg.: Stefan Helml, April 1984, S. 77-79
  3. 3,0 3,1 3,2 Instagram, vom 23. Dezember 2024, abgerufen am 11. Oktober 2025