Landwirtschaftsschule Neunburg vorm Wald

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Die Landwirtschaftsschule Neunburg vorm Wald wurde 1922 als Außenstelle der Landwirtschaftsstelle Cham errichtet, welche mit Landwirtschaftsrat Max Schormayer besetzt wurde. Im Jahre 1939 erlangte die Schule unter der Leitung des Landwirtschaftsrates 1. Klasse Dr. A. Nibler die Selbständigkeit.

Geschichte

Bereits 1901 hatte der Stadtmagistrat von Neunburg vorm Wald die Gründung einer landwirtschaftlichen Winterschule erfolglos angeregt. 1923 befürwortete der Bezirksausschuss Neunburg vorm Wald eine Winterschule. Nun war es die Regierung der Oberpfalz und von Regensburg, die in einem Schreiben vom März 1924 zu größter Vorsicht riet, denn der Kreis Oberpfalz betreibe bereits sieben landwirtschaftliche Winterschulen und sei nicht in der Lage, als Unternehmer einer weiteren Schule aufzutreten. Diese Haltung blieb auch in den kommenden Jahren vorherrschend.[1]

Erst 1948 gelang es unter Landwirtschaftsminister Dr. Schlögl auch hier, eine eigene Landwirtschaftsschule zu gründen. Ihr Einzugsgebiet war der Landkreis Neunburg vorm Wald und der Amtsgerichtsbezirk Nittenau im Landkreis Roding. Die Abteilung Landwirtschaft begann mit 32 Schülern am 16. November 1948 mit dem Unterricht in der Hauptstraße, im städtischen Sämmerhaus. Die Abteilung Hauswirtschaft startete ein Jahr später mit 27 Schülerinnen im Posthaltergebäude. Als erstes Internatsgebäude für die Schülerinnen hatte die Stadt Neunburg vorm Wald eine Baracke des Reichsarbeitsdienstes zur Verfügung gestellt. Im April 1954 über­nahm der Landkreis Neunburg vorm Wald die Schulträgerschaft.[2]

Da die räumlichen Verhältnisse alles andere als ideal waren, bemühte sich Landrat Max Stadlbauer um einen Neubau, wobei ein landwirtschaftliches Schulzentrum mit Landwirt­schaftsschule, landwirtschaftlicher Kreisberufsschule und einer Landmaschinenschule DEULA (Deutsche Landmaschinenschule) entstehen sollte. Der kleine Landkreis Neunburg vorm Wald schuf damit ein in Bayern beispielgebendes Projekt. Fördermittel, u.a. aus dem Bundes­grenzhilfeprogramm, erleichterten die Realisierung dieses mutigen Bauprogramms an der Amber­ger Straße. Das Landwirtschaftsamt kam in einem separaten Neubau unter. Die neue Landwirtschaftsschule konnte mit der Einweihung am Sonntag, den 2. Dezember 1956, ihrer Bestimmung übergeben werden. 50 Schüler und 28 Schülerinnen zogen in die Schule ein. Die Bauern des Landkreises hatten in einer Spendenaktion für „ihre“ Schule 25.000.- DM beige­steuert und auch die Landhandelsunternehmen BayWa und Fa. Senft waren als Sponsoren dabei. Die Schule umfasste zwei Burschenklassen und eine Mädchenklasse mit Internat sowie eine Lehrerinnenwohnung. Für einige wenige Schüler aus dem Landkreis Roding gab es ein kleines Burscheninternat mit Verpflegung in der Abteilung Hauswirtschaft. Angesichts der weiblichen Übermacht waren die Burschen dabei meist mäuschenstill.

Nachdem es bereits im Winter 1968/69 wegen mangelnder Anmeldungen keine Mädchenklasse gab, erlebte die Abteilung Hauswirtschaft mit dem Schuljahr 1971/72 ihren letzten Schulwinter. Ein Jahr später, im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform, wurde die Schule im Frühjahr 1973 ganz geschlossen, das Landwirtschaftsamt in das Amt in Nabburg eingegliedert.

Die Landwirtschaftsschule Neunburg vorm Wald hatten insgesamt 497 Schüler und 505 Schüler­innen besucht.

Einzelnachweise