Fürstlicher Hofgarten

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Der Fürstliche Hofgarten war eine Parkanlage im heutigen Sulzbach-Rosenberg. An den Hofgarten erinnert heute noch die Hofgartenstraße.

Geschichte

Holzstich aus dem Jahr 1843

Der Fürstliche Hofgarten ist bereits auf einem wenig bekannten Holzschnitt aus dem Jahre 1659 zu sehen. Deswegen darf man annehmen, dass ihn der damals regierende Herzog Christian August in der spätbarocken Form der damals in Mode gewesenen Lustgärten hat anlegen lassen. Sein Sohn Herzog Theodor Eustach ließ den Garten im Geschmack seiner Zeit verschönern. Wie er damals ausgesehen hat, zeigt eine Zeichnung aus dem „Kalender für kath. Christen“ aus dem Jahr 1843.[1]

erhaltener ornamentierter Steinpfeiler des ehemaligen Eingangs zum Hofgarten in der Weiherstraße 1

1806 wurde der Hofgarten „als Ackerland“ an den meistbietenden Andreas Ehrensperger für 6.310 Gulden verkauft.[1][2]

Beschreibung

Der Sulzbacher Chronist Dr. Georg Christoph Gack, der den Hofgarten noch kannte, schilderte ihn wie folgt: „An Kunst- und Lustbarkeiten seiner Zeit und ihres Geschmackes suchte er seinesgleichen. Selten Pflanzen des Südens blühten hier in anmutig gezeichneten Beeten. Bildsäulen von Göttern und Halbgöttern aus Marmor schimmerten im Schatten der Ulmen und Linden, die sich in dichten Laubengängen bis an den Rosenbach hinab erstreckten. Aus vielen Rohren fuhren strahlend die Wasserströme der Springbrunnen empor. Und weitläufige Irrgänge überraschten den Lustwandler. Zwei auf hohen Fußgestellen ruhende pfälzischen Löwen aus Stein scheinen gleichsam das Ganze zu bewachen.“[3]

Löwen

Im Garten gab es vier Löwen. Die beiden liegenden Löwen am Springbrunnen wurden zerstört. Am 20. Mai 1824 wandte sich die Stadt Amberg an das Rentamt Sulzbach, um „zur Verschönerung des Max Joseph Platzes dahier, auf welchem ... ein Monument errichtet werden wird, ... die zwei steinernen Löwen, die sich noch in dem ehemaligen Hofgarten in Sulzbach ohn alle Bestimmung befinden und welche sich das königliche Aerar bei Veräußerung dieser Realität vorbehalten haben soll, käuflich an sich bringen.“ Die Stadt nahm zu Recht an, dass die beiden Löwen nicht an Ehrensperger verkauft worden und deshalb noch Bestandteil des Staatsvermögens waren. Am 29. Juni 1824 konnte das Rentamt Sulzbach dem Amberger Stadtmagistrat mitteilen, dass die königliche Regierung des Regenkreises (Kammer der Finanzen) dem Ansuchen der Amberger positiv gegenüberstanden. Die fraglichen Löwen sollten - wie bereits 1821 angeboten - zum Preis von 20 Gulden abgegeben werden. Der Ankauf sollte jedoch aus fiskalpolitischen Überlegungen heraus noch im Rechnungsjahr 1823/24 erfolgen. Um eine Beschädigung der beiden Steinskulpturen zu vermeiden, wurde vorgeschlagen, diese im Winter mit Schlitten von Sulzbach nach Amberg zu transportieren. Mit Schreiben vom 10. Juli 1824 nahm dann der Stadtmagistrat zum Angebot Stellung, bedankte sich für dieses und erbat sich über die 20 Gulden eine Quittung. Bis heute hält sich das Gerücht, die beiden wappenhaltenden Löwen wären den Sulzbachern von den Ambergern gestohlen worden. Dieses Gerücht ist also falsch. So stehen die beiden Löwen heute rechtmäßig am Maxplatz.[1][2]

Einzelnachweise