Bürgerspitalstiftung Amberg
Die Bürgerspitalstiftung Amberg ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Amberg.
Rechtliches
Die Stiftung wird durch den Stadtrat (mit Ausschüssen) und den Oberbürgermeister (mit Verwaltung) vertreten. Die Stiftung wird durch den Stadtrat (mit Ausschüssen) und den Oberbürgermeister (mit Verwaltung) verwaltet.[1]
Geschichte
Die Bürgerspitalstiftung Amberg geht zurück auf den 22. April 1317, als König Ludwig der Bayer das Bürgerspital in Amberg stiftete.[2] 1326 legte König Ludwig das Spital in die Hände des Amberger Rates, der wiederum einen Spitalmeister einsetze, dem die Leitung des Spitals oblag. In seiner 1564 im Druck erschienenen Chronik schreibt der Amberger Bürgermeister und Chronist Michael Schwaiger: „Das Spital stehet an dem Statgraben, jetzt wol in der Stat, ist aber vorzeiten vor der stat neben dem Napburger Tor zur linken handt gewesen, vnnd durch pfaltzgraf Ludwig, romischer Konnig, gestifft worden anno 1317. Hat eine feine cleine alte kirchen. Sonst ist es mit haus, städeln, multz- vnnd pachhaus, stallungen, pfrunntheuslein vnnd anderem weit umbfangen vnnd wol erbawet“. Das Spital wurde also - wie in der damaligen Zeit üblich - ursprünglich außerhalb der Stadt errichtet. Die verkehrsgünstige Lage des Spitals an der Kreuzung der von Bayreuth über Hahnbach kommenden Straße mit der nach Nürnberg führenden Straße, weist darauf hin, dass das Spital in früheren Zeiten auch die Funktion des von Fremden besuchten Gasthauses erfüllte. Daneben war das Spital auch Kranken- und Waisenhaus. Erst allmählich entwickelten sich aus dem Spital heraus die übrigen Einrichtungen. Nach und nach verselbständigten sich die Einrichtungen, am Ende blieb die Funktion des Altenheims.[3]
Allein durch die Urstiftung von König Ludwig wäre das Spital nicht lebensfähig gewesen. Durch zahlreiche Zustiftungen wurde die wirtschaftliche Basis der Stiftung verbessert. Derartige Stiftungen bestanden in der Regel aus Bauernhöfen außerhalb der Stadt. Der erste nachgewiesene Vorfall dieser Art stammt aus dem Jahr 1357, als Albrecht der Gebenbeck dem Spital großen Grundbesitz, liturgisches Gerät sowie seine gesamte Bibliothek überließ.[3]
Bereits bei Schwaiger wurden die Spitalinsassen „Pfründner“ genannt. Die Aufnahme ins Spital erfolgte in Form eines Vertrags, bei dem das Vermögen oder zumindest ein Teil davon dem Spital übertragen werden musste. Daneben fiel in aller Regel nach dem Tod des Pfründners dem Spital dessen gesamte Hinterlassenschaft zu. Neben dieser Praxis gab es aber auch die unentgeltliche Aufnahme von Armen.[3]
Die Stiftung besteht heute noch. Sie überstand die Auseinandersetzungen um den rechten Glauben im 16. und 17. Jahrhundert, die betrügerischen Machenschaften eines Verwalters in der Mitte des 18. Jahrhunderts, sowie die Versuche, das gesamte Stiftungs- und Spitalwesen im beginnenden 19. Jahrhundert unter eine zentralistische Staatsaufsicht zu stellen.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ StiftungsVerzeichnis - Buergerspitalstiftung Amberg, abgerufen am 23. September 2024
- ↑ Stadt Amberg 20-Jahresbericht 1970 - 1990. Hrsg.: Stadt Amberg unter Mitwirkung der Referate und Ämter sowie der Stadtsparkasse Amberg und der Stadtbau Amberg GmbH, Amberg 1990, S. 73
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Johannes Laschinger: „Sag, kennst du die Stadt“. Geschichten aus Amberg. Amberg 1997, S. 21-23